Augmented Reality besonders bei jungen Deutschen immer beliebter
Redaktion Digital Chiefs
Auch wenn sich der Einsatz noch meist auf Kamerafilter für lustige Einblendungen in Videochats beschränkt, ...
Die Consumer Electronics Show kurz CES in Las Vegas ist dem Namen nach eher eine B2C-Messe. Sie überrascht aber auch immer wieder mit Neuheiten und Innovationen, die im B2B-Umfeld und damit für Unternehmen eine Rolle spielen. Bestes Beispiel ist das auch 2025 beherrschende Thema KI.
Die CES 2025 stand mehr noch als in den Jahren davor ganz im Zeichen von künstlicher Intelligenz und vor allem GenAI. Deutschland kann da als „einer der führenden Forschungs- und Entwicklungsstandorte weltweit“, wie Bundesdigitalminister Volker Wissing es nannte, durchaus mithalten.
Dieser konnte sich in Las Vegas Anfang Januar 2025 freuen, für Deutschland als eines von 25 Ländern den Innovation Champions Award entgegenzunehmen. Punkten konnte Deutschland vor allem in Sachen „Allgemeine Freiheit“, „Startup-Freundlichkeit“ und „Offenheit für autonomes Fahren“.
Als leuchtendes Beispiel für deutsche Innovationskraft lobte Wissing die Berliner Vay Technology GmbH, die Lösungen für „Telefahren“ von E-Autos entwickelt und dafür in Hamburg seit 2022 und in Las Vegas 2024 bereits Zulassungen erhalten hat. VW hat seinerseits in Las Vegas zusammen mit Mobileye den Start des vollautonomen Ride-Sharing-Dienstes der Tochter Moia vorgestellt, der mit bis zu 10.000 Fahrzeugen zum Ende des Jahrzehnts zunächst in Hamburg an den Start gehen soll.
Der deutsche Zulieferer Continental präsentierte zudem eine Seitenscheibe, die sich im Heck eingebaut vollständig abdunkeln lässt und als Bildschirm eignet, um zum Beispiel Kindern die lange Fahrt zum Urlaubsort zu versüßen.
Im Automotive-Bereich glänzte zudem der deutsche Autobauer BMW. Die Münchner warteten mit einem „Panoramic iDrive“ genannten neuen, frei konfigurierbaren Cockpit auf, das die ganze Unterseite der Konsole einnimmt und für Fahrhinweise auch über ein Head-up Display verfügt.
Ebenfalls im Bereich Mobilität hat das US-Startup Glydways zusammen mit Suzuki ein urbanes Transportsystem entwickelt, das für ein urbanes Netz über eine eigene Fahrspur verfügen soll. Dieses könnte sich laut Suzuki Media Schweiz und heise „eine Nummer kleiner“ auch als Mikromobilitätslösung für Elektrorollstühle eignen. Die Robo-Fahrzeuge, die Suzuki mit Applied EV für die Nutzung in definierten Arealen entwickelt hat, bieten zudem einen großen Mehrwert für die Industrie und sollen hier dem Mangel an Fahrern entgegenwirken. Außerdem waren für die CES 2025 auch die LM-A genannten automatischen Lieferroboter von LOMBY und die Schneeräumdrohne v3 von everblue Technologies angekündigt.
Dass autonomes Fahren nicht nur dem Individualverkehr und ÖPNV zugutekommen soll, zeigte auf der CES auch der amerikanische Landmaschinenhersteller John Deere im Bereich Farming 4.0. Der will laut heise damit das Dilemma lösen, dass bis 2050 über zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben und ernährt werden müssen, es dem Agrarsektor aber immer mehr an Personal mangelt.
Ein Teil der Lösung für vollautonomes Fahren von John Deere beinhaltet Stereokameras und Lidarsensoren, die dem Traktor im Weg liegende Objekte sehr genau erfassen können. Letztere springen zudem ein, wenn die GPS-Navigation unter dichtem Blätterwerk versagt.
Der Chiphersteller NVIDIA wiederum hat seine Vorreiterrolle im Bereich KI gezeigt und setzt ebenfalls auf Roboter und selbstfahrende Fahrzeuge. CEO Jensen Huang hat darüber hinaus einen Super-KI-Computer im Schreibtischformat vorgestellt. Dieser läuft unter dem Namen „Project Digits“ und soll es nahezu jedem Anwender ermöglichen, selbst an der Weiterentwicklung von KI-Software mitzuarbeiten und diese so zu beschleunigen. Zeiss, genauer Zeiss Microoptics, hat in Las Vegas die Idee aufleben lassen, mit Fensterglas Energie zu erzeugen. Die „Solar Window“ genannten Scheiben verfügen über einen mikrooptisch strukturierten Film im Glas, welcher einen Teil der Sonnenstrahlen auf Solarzellen umlenkt. Dieser ist zu 95 Prozent transparent, um genügend Licht in den Raum zu lassen. Und tatsächlich musste man laut heise genau hinschauen, um den leicht schimmernden Film im Glas erkennen zu können.
Siemens war eines der Unternehmen, das auf der CES dieses Jahr die KI-Fahne für Deutschland hochgehalten hat. Genauer hat das Unternehmen gezeigt, wie es künstliche Intelligenz in der Industrie zum Einsatz bringt.
CTO Peter Korte, der für Siemens‘ Geschäftsplattform Xcelerator verantwortlich ist, nannte dabei unter anderem die smarte Energieverwaltung zur Reduktion von CO2-Emissionen und eine 30 Prozent geringere Auslastung von Stromnetzen. Ein sogenannter Siemens Copilot soll Fehlercodes von Maschinen in natürliche Sprache übersetzen und Verantwortlichen in der industriellen Fertigung somit helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, berichtet abermals heise.
Einige der hier genannten Beispiele beweisen, dass die CES in Las Vegas, obwohl vordergründig eine B2C-Messe, auch immer eine gewisse B2B-Strahlkraft hat. Die gezeigten Innovationen werden zukünftig auch Unternehmensanwendungen zugute kommen, etwa in den Bereichen Infrastruktur, Transport und Logistik.
Quelle Titelbild: Adobe Stock / MOUNSSIF