BSI-Lagebericht: Mehr Resilienz gegen eine immer bedrohlichere Sicherheitslage
Redaktion Digital Chiefs
Der im November 2024 vorgelegte BSI-Lagebericht zur Cybersicherheit in Deutschland zeigt weiter steigende ...
Zum BeitragDamit schnelles Internet auf Flügen über die Nordsee nicht abreißt, hat Axians den Gewalten der Natur trotzend auf der Versorgungsplattform des Windparks „Hohe See“ rund 100 Seemeilen vor Helgoland ein Offshore-Funknetz geschaffen und so die Konnektivität gesichert.
Telefonieren an Bord ist aus Rücksicht auf andere Fluggäste weiterhin untersagt. Schnelles WLAN zum Surfen im Internet und für Video-Streaming ist heute im Flugzeug jedoch kein Thema mehr, funktioniert aber über dem Meer meist nur mit sehr teuren Satellitenverbindungen.
Diesem Problem hat sich Axians beziehungsweise die Netzwerksparte Axians GA angenommen. Für die Errichtung des Offshore-Windparks „Hohe See“ hat der ITK-Spezialist in einer Werft in Antwerpen (Belgien) die Planung und Installation einer stabilen Mobilfunkversorgung für das Servicepersonal der innovativen Windräder rund 100 Seemeilen oder 185,20 Kilometer vor Helgoland übernommen.
Als Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit kam dann 2019 durch den Eigner des Windparks und eines Mobilfunkbetreibers der Folgeauftrag, die sichere Konnektivität auch über den unmittelbaren Projektabschluss hinaus sicherzustellen. Ziel war es, Flugreisenden über der Nordsee Surfen und Streamen von Inhalten zu ermöglichen und somit für das European Aviation Network (EAN) eine weitere große Lücke für europaweite Netzwerkverbindungen zu schließen.
Um das zu realisieren und das Mammutprojekt in nur zwei Jahren nach der ersten Montagephase 2022 zum Abschluss zu bringen, mussten die Expert:innen von Axians viele Widrigkeiten wie Wind und Wetter und Probleme mit defekten Bauteilen überwinden. Dem waren ebenfalls zwei Jahre Planung und Sichtung verschiedener Entwürfe nach Wünschen des Mobilfunkbetreibers und Windpark-Eigners sowie eine kritische Prüfung der Machbarkeit mit Vor-Ort-Begehung vorausgegangen, bevor im Mai 2022 das offizielle Go für die Durchführung der Arbeiten auf hohes See kam.
Der große Kraftakt und die eigentliche Aufgabe der technischen Meisterleistung zur Bereitstellung der sicheren Konnektivität über der Nordsee bestand darin, entgegen allen Wetterbedingungen und teils 2,50 Meter hohen Wellen auf der Versorgungsplattform des Windparks „Hohe See“ vier EAN-Antennen zu errichten, um die bereits bestehende Mobilfunkversorgung auf den Luftraum zu erweitern.
In der ersten Montagephase nahm der Sturm aber derart zu, dass die Monteur:innen nur sechsmal Zugang zur Plattform hatten und die Arbeiten nicht abgeschlossen werden konnten.
Die zweite Montagephase, die dann nötig war, fiel auf Ende Februar 2023 und somit wegen der begrenzten Verfügbarkeit auf dem Versorgungsschiff ausgerechnet in den rauen Winter, wo noch schlechtere Wetterbedingungen herrschten.
Dabei galt es, die Kabel auf der Plattform vorzubereiten, die vier EAN-Antennen per Winde hochzuziehen und zu montieren sowie die Jumper für Anschluss der Antennen vorzubereiten.
„Die Herausforderungen waren immens, aber unser Team hat bewiesen, dass es diesen gewachsen ist. Jeder Schritt war präzise geplant, und das Training hat sich bezahlt gemacht. Das European Aviation Network steht nun stärker denn je“, so Thorsten Grunwald, Divisionsleiter bei Axians Deutschland.
Stephan Grabbert, Monteur der Axians GA Netztechnik GmbH, stimmt dem zu und sagt: „Dieses Projekt war eine einmalige Erfahrung. Sich auf einer schwankenden Plattform den technischen Herausforderungen zu stellen und den Mast zu erklimmen, erfordert nicht nur Fachwissen und viel Erfahrung, sondern auch Nerven aus Stahl.“
Quelle Titelbild: Adobe Stock / John