17.12.2024

Im November 2024 hat der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. die zweite Phase des Förderprojekts „Digitale Nachhaltigkeit im ITK-Mittelstand“ – kurz DiNa – eingeläutet. Ziel ist es, innovative Ansätze wie Green Coding zu fördern.

Nachhaltigkeit spielt bei der Digitalisierung in Deutschland nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen eine immer größere Rolle. Daher hat der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) am 1. September 2024 das Förderprojekt „DiNa – Digitale Nachhaltigkeit im ITK-Mittelstand“ ins Leben gerufen.

Als Teil des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) vereint das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren derzeit zehn ITK-Unternehmen sowie sechs assoziierte Forschungspartner und ist im November 2024 in die zweite Phase gegangen. Ziel ist laut BITMi, speziell innovative Ansätze wie Green Coding sowie nachhaltige Software- und Hardwarelösungen zu fördern, gemeinsame Projekte zu konzipieren und zu bewerben.

Green Coding kann viel CO2 einsparen

Green Coding heißt, sparsam mit Bits und Bytes umzugehen, um den CO2-Fußabdruck von Software so gering wie möglich zu halten. Um das zu veranschaulichen: Ein Word-Text mit 40 Anschlägen nimmt am Ende 13 Kilobyte oder 325 Mal so viel Speicherplatz ein wie ein gleichlanger Editor-Text, die heute sehr beliebte Programmiersprache Perl benötigt laut Wirtschaft Digital Baden-Württemberg 80 Mal mehr Energie als „C“.

Wie das Portal einen auf Green Coding spezialisierten Experten zitiert, werden bei jeder Suchanfrage im Internet schätzungsweise 0,2 Gramm CO2 emittiert, was 408.800 Tonnen im Jahr oder dem Äquivalent von 41 Millionen Bäumen entspricht. Selbst im minimalen Prozentbereich hätte man als Entwickler sehr viel Einfluss auf diese Emissionen.

In die zweite Phase des DiNa-Projekts sollen „wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse“ aus der ersten Phase einfließen, „um die Netzwerkarbeit weiter zu optimieren und gezielt auszubauen“, heißt es in der BITMi-Pressemitteilung.

Green Coding senkt den CO2-Fußabdruck von Software. Effizienter Code leistet einen nachhaltigen Beitrag für Umwelt und Wirtschaft. (Bildquelle: Adobe Stock / Dzikir)

Der Bundesverband will damit auch weitere Unternehmen einladen, sich dem DiNa-Netzwerk anzuschließen und von der Zusammenarbeit gemeinsam zu profitieren.

Digitale Nachhaltigkeit zielt auch auf fairen Wettbewerb

„Wir freuen uns, dass wir mit der Bewilligung der zweiten Projektphase nun weitere zwei Jahre intensiv daran arbeiten können, Nachhaltigkeit im digitalen Bereich voranzutreiben“, so Janek Götze, Projektleiter von DiNa.

Die genannten Ziele des Projektes sind:

  • Die nachhaltige Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen voranzutreiben,
  • den Zugang zu Fördermitteln für nachhaltige Innovationsvorhaben zu erleichtern,
  • die Qualifizierung von Nachhaltigkeitsbeauftragen in Unternehmen zu fördern,
  • praktische Unterstützung und Tools für Entwickler bereitzustellen,
  • die Sichtbarkeit von Nachhaltigkeitsinitiativen in der ITK-Branche zu erhöhen.

Ein wichtiger Fokus des Projekts liegt auf der umfassenden Bewertung der Nachhaltigkeit von Digitalisierungsvorhaben sowie dem Vergleich analoger und digitaler Prozesse.

DiNa fördert faire Bedingungen und innovative Ansätze für eine nachhaltigere Digitalisierung. Netzwerkarbeit und klare Kriterien schaffen Transparenz. (Bildquelle: Adobe Stock / Dzikir)

Dabei sollen auch soziale und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt werden, um faire Wettbewerbsbedingungen, Vergleichbarkeit und Transparenz bei den unterschiedlichen Nachhaltigkeitsansätzen zu schaffen.

Wissenschaftliche Begleiter des DiNa-Förderungsprojekt sind unter anderem das Öko-Institut e.V, das JARO Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung e.V., der Umwelt-Campus, die HTW Berlin und das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / Claudine

Diesen Beitrag teilen:

Weitere Beiträge

03.11.2025

Gartner Technologie Trends: 2026 ein Jahr der Disruption, Innovation und Risiken

Redaktion Digital Chiefs

Wie jedes Jahr warten die großen IT-Marktforscher mit Trendprognosen für das kommende auf. Gartner ...

Zum Beitrag
15.10.2025

Internetwirtschaft in Deutschland wächst um fast 10 Prozent jährlich

Redaktion Digital Chiefs

Wie vor fünf Jahren schon sieht der eco-Verband die deutsche Internetwirtschaft bis 2030 weiter auf ...

Zum Beitrag
26.09.2025

KI in der deutschen Wirtschaft weitgehend angekommen

Redaktion Digital Chiefs

Künstliche Intelligenz hat die deutsche Wirtschaft im Sturm erobert. Gut ein Drittel der Unternehmen ...

Zum Beitrag
25.09.2025

Axians zeigt erweitertes Cybersecurity-Portfolio auf der it-sa 2025

Redaktion Digital Chiefs

Unter dem Leitsatz „Secure. Connect. Empower.“ zeigt sich Axians, die ICT-Marke von VINCI Energies, ...

Zum Beitrag
18.08.2025

DESI 2025: Deutschland bei der Digitalisierung weiter nur im EU-Mittelfeld

Redaktion Digital Chiefs

Der Branchenverband Bitkom setzt das DESI-Ranking fort. 2025 hat sich Deutschland um eine Stelle nur ...

Zum Beitrag
16.07.2025

Bitkom: Die Digitalbranche ist Deutschlands Wachstums- und Jobmotor

Redaktion Digital Chiefs

Der deutsche ITK-Markt stemmt sich gegen den Abwärtstrend. Die Digitalbranche wächst nicht nur, sondern ...

Zum Beitrag