17.06.2025

Der bereits vollzogene und geplante Ausbau von KI-Rechenzentren geht laut einer Greenpeace-Studie weltweit zu Lasten der Umwelt und der Energiewende. Dabei steigen nicht nur die CO2-Emissionen, auch der Wasserverbrauch wächst rapide.

Studien besagen, dass künstliche Intelligenz das Potenzial habe, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten. Die im Vergleich viel zu warmen und regenarmen ersten vier oder fünf Monate des Jahres 2025 allein auf der Nordhalbkugel der Erde lassen allerdings vermuten, dass dieser an Dynamik weiter zunimmt.

Zunehmend leidet der Klimaschutz weltweit auch unter KI. Denn die CO2– oder Treibhausgasemissionen werden nicht nur durch die wachsende Industrialisierung und Mobilität rund um den Globus getrieben, sondern ist in zunehmenden Maße auch durch Rechenzentren bedingt.

KI-Stromverbrauch wächst überproportional

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Greenpeace zeigt nun, dass der Stromverbrauch von KI-Rechenzentren im Jahr 2030 rund elfmal so hoch sein wird wie 2023. KI gefährdet somit insgesamt die weltweiten Anstrengungen mit Blick auf die Energiewende, wie oekonews.at berichtet.

Gleichzeitig mit dem stark wachsenden Energiehunger der KI-Rechenzentren würden die Treibhausgasemissionen in den nächsten sieben Jahren von 29 auf 166 Millionen CO2-Äquivalenten per annum stark nach oben gehen. Der steigende Anteil erneuerbarer Energien sei dabei schon berücksichtigt. Wie die Studie weiter zeigt, werden KI-Rechenzentren bis 2030 fast die Hälfte zum CO2-Ausstoß aller Rechenzentren beitragen.

Drei Szenarien für den KI-Anteil am Stromverbrauch von Rechenzentren. (Quelle: Greenpeace)

Die Greenpeace-Studie bleibt in der Erwartung für den KI-Anteil an dem globalen Verbrauch von Rechenzentren bis 2030 mit 47 zu 53 Prozent sogar hinter der der Unternehmens- und Wirtschaftsberatung Deloitte zurück. McKinsey rechnet seinerseits hier von 2023 bis 2030 nur mit einem Anstieg von 16 auf 41 Prozent.

Ausbau erneuerbarer Energien gefordert

Die vorliegende Greenpeace-Studie mit dem Titel „Environmental Impacts of Artificial Intelligence“ ist eine Zusammenfassung von mehr als 95 Studien und beinhaltet auch die neuesten Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) von April 2025.

Dabei hat wurden nicht nur der Energieverbrauch und CO2-Ausstoß von KI-Rechenzentren beleuchtet, sondern auch der Wasserverbrauch der Anlagen. Den Berechnungen von Greenpeace zufolge wird sich der Wasserverbrauch zur Kühlung von Rechenzentren global von 2023 bis 2030 von 175 auf 664 Milliarden Liter fast vervierfachen.

KI-Rechenzentren verbrauchen dabei doppelt so viel Wasser wie herkömmliche Data Center. Und auch der anfallende Elektroschrott soll bis 2030 auf bis zu fünf Millionen Tonnen anwachsen. Um die Umweltauswirkungen durch KI zu beschränken, fordert Greenpeace, den Verbrauch der KI-Systeme bezüglich Energie, Wasser und Rohstoffen transparent zu machen und vermehrt auf erneuerbare Energien für den Betrieb zu setzen sowie mehr in die Forschung in Richtung höhere Effizienz zu investieren.

 

Quelle Titelbild: Unsplash / İsmail Enes Ayhan

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