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5G ist für 85 Prozent der deutschen Industrieunternehmen relevant bis sehr relevant

Auch wenn Deutschland bei 5G noch etwas hinterherhinkt, erachtet ein Großteil der hiesigen produzierenden Unternehmen den vor drei Jahren eingeführten neuen Funkstandard als wichtig bis sehr wichtig, so eine Bitkom-Umfrage.

5G ist zwar noch vergleichsweise teuer für die IoT-Anbindung von Maschinen. Dennoch halten 52 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland die Verfügbarkeit des neuen Funkstandards für wichtig, 33 Prozent für „eher wichtig“. Das ist das Ergebnis einer von Bitkom in Auftrag gegebenen repräsentative Umfrage bei mehr als 500 Unternehmen mit jeweils ab 100 Beschäftigten.

Wie Nick Kriegeskotte, Leiter Infrastruktur und Regulierung bei Bitkom, sagte, erreiche 5G ausgesprochen hohe Datenraten bei einer sehr geringen Verzögerungszeit. Noch dazu sei der neue Funkstandard auch noch sehr zuverlässig. Unternehmen könnten so ihre Fertigung sehr flexibel, mobil und effizient gestalten. Allerdings müsse sich der Kommunikationsstandard erst noch etablieren in den Unternehmen.

Denn Einsatz findet 5G in der deutschen Industrie erst bei 29 Prozent der Unternehmen, nach acht Prozent im Vorjahr ist das allerdings schon ein großer Schritt nach vorn. 42 Prozent der Unternehmen planen den Einsatz oder diskutieren zumindest darüber.

Ein Fünftel (21 Prozent) der befragten Industrieunternehmen will bis 2025 ausschließlich auf 5G als Funkstandard setzen, während es bisher nur fünf Prozent sind. Zehn Prozent der Unternehmen nutzen 5G allerdings schon überwiegend, 13 Prozent teilweise oder nur im geringen Maße.

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Bis 2025 will ein Fünftel der befragten Industrieunternehmen ausschließlich auf 5G als Funkstandard setzen (Quelle: Adobe stock / James Thew).

Derweil ist das durchschnittliche Investitionsvolumen in 5G innerhalb eines Jahres laut Bitkom schätzungsweise von 560.000 auf 610.000 Euro deutlich erhöht. Kriegeskotte sieht das als gutes Zeichen und sagt: „Menschen und Maschinen interagieren und kommunizieren immer stärker digital und vernetzt. 5G schafft dafür die entsprechende Infrastruktur mit leistungsstarken Netzen. Es lohnt sich für Unternehmen, in den Funkstandard zu investieren.“

Ob die deutsche Industrie das auch so sieht, muss sich erst zeigen. Denn fünf Prozent ausschließliche 5G-Nutzung ist noch nicht so berühmt. Und Deutschland hinkt bei 5G im internationalen Vergleich auch immer noch hinterher. Wie Digital Chiefs das Fachmagazin Connect zitiert, lag Deutschland Ende 2021 bei der 5G-Verbreitung mit 21,53 Prozent weit hinter den USA und den Niederlanden (mit jeweils fast 60 Prozent) oder dem Spitzenreiter Kuweit mit knapp 83 Prozent auf Platz 24 von 30 Ländern. Und bei den Reichweiten reichte es mit 4,89 Prozent gegenüber 85,64 Prozent in Südkorea auch nur für Platz 22. Selbst wenn Deutschland 2022 deutlich Gas gegeben hätte, wäre es immer noch weit vom Ziel der alten und neuen Bundesregierung entfernt, zum 5G-Spitzenreiter zu werden.

Gegen 5G in der Industrie sprechen allerdings auch die oben schon erwähnten vergleichsweise hohen Preise, weshalb andere drahtlose Verbindungstechniken wie NarrowBand-IoT (NB-IoT) und LTE-M immer noch in der Diskussion sind. Sollten die 5G-Module günstiger werden, könnten sie sich aber doch noch durchsetzen in der industriellen Fertigung.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / SasinParaksa

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