BSI-Lagebericht: Mehr Resilienz gegen eine immer bedrohlichere Sicherheitslage
Redaktion Digital Chiefs
Der im November 2024 vorgelegte BSI-Lagebericht zur Cybersicherheit in Deutschland zeigt weiter steigende ...
Zum BeitragUm für schlanke und digitale Prozesse zu sorgen, kommt es auf eine übergreifende und einheitliche Bereitstellung der erforderlichen Daten an. Nur so lässt sich ein Informationsaustausch auch digital in Echtzeit anregen, um interne Prozesse voranzubringen. Mit dem neuen Schnittstellenstandard AvaL wird genau das möglich. Alexander Marschall, Business Development Manager bei Axians eWaste zeigt in diesem Beitrag, wie die Kommunikation zwischen Entsorgungsbetrieb, Unternehmern, Behörden und Verbrauchern automatisiert werden kann und gibt Einblicke in den zukunftsführenden Standard.
Die Abkürzung AvaL steht konkret für den „Austausch von auftragsbezogener Leistungsdaten„. Der neue Standard steht für eine flächendeckende und universelle Infrastruktur, durch die sich der ständige Austausch auftragsbezogener Daten vereinfachen lässt. Die klassische IT-Schnittstelle wird hierbei durch eine einheitliche Datenstruktur ergänzt, um die erforderlichen Daten unter den Abfalltransportbeteiligten austauschen zu können.
Der neue Standard entstand durch eine Initiative des BDE (Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.) und wurde in verschiedenen Arbeitskreisen (AvaL Gremien) erarbeitet, an denen sowohl Entsorgungsunternehmen sowie IT-Dienstleister mitgewirkt haben. Die Ergebnisse und Fortschritte stehen allen Interessierten frei und kostenlos unter www.avalstandard.de zur Verfügung.
So trägt der Standard zu einem schnelleren Datenaustausch zwischen mehreren Akteuren bei und vereinfacht das damit verbundene Vorgehen. Vor allem für angestrebte Kooperationen bei großen Entsorgungsaufträgen wird die Datenübermittlung in Echtzeit zur wichtigsten Basis, um Leistungen schnell und sicher zu erbringen.
Auch wenn der neue Schnittstellenstandard bisher noch in den Startlöchern steckt, werden die vielen praktischen Möglichkeiten schon heute eindeutig. So soll es zukünftig möglich sein, sowohl die nötige Kommunikation als auch den Austausch zentraler Daten erfolgreich zu optimieren. Auch folgende Vorteile führen aus technischer Perspektive für neue Erleichterungen und für mehr Flexibilität:
Überblick über die Kommunikation zwischen den verschiedenen IT‐Systemen in der Entsorgungswirtschaft:
Mit AvaL und der damit verbundenen Schnittstelle wird es auch für Konzerne möglich, zentrale Leistungsdaten untereinander auszutauschen.
So wird unter anderem durch den neuen Standard der Austausch von Entsorgungs-Vereinbarungen, die Beauftragung und Avisierung eines Abfalltransportes, die Rückmeldung der erbrachten Leistungen, sowie der Austausch beliebiger Dokumente standardisiert, was die digitale Zusammenarbeit praktisch revolutioniert.
Somit wird der neue Schnittstellenstandard zu einer zentralen Lösung, um die Digitalisierung in der Abfallwirtschaft viel schneller als es bisher möglich war, umzusetzen.
Auch wenn alle geplanten Entwicklungsstufen noch nicht vollständig abgeschlossen sind, werden die vielen Funktionen schon heute ausführlich getestet und in der Praxis eingesetzt. Nicht ohne Grund vertrauen viele Entsorger sowie der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft schon heute auf den neuen Standard. So ist der AvaL Standard bereits im Rahmen einiger Testprojekte aktiv im Einsatz und sorgt für Entlastungen. Auf Basis der Rückmeldungen werden die Funktionen laufend verbessert.
Derzeit stehen mehr als zehn namhafte IT-Dienstleister und Unternehmen aus der Entsorgung hinter der Entwicklung des neuen Standards. Durch die damit verbundenen Pilotprojekte wird dieser aktiv auf seine Branchentauglichkeit geprüft, was ihn langfristig für den Digitalisierungsprozess zu einer wichtigen Lösung macht.
Eine der größten technischen Herausforderungen ist an dieser Stelle die Kommunikation zwischen den zahlreichen IT-Systemen. Ohne eine aktive Zusammenarbeit zwischen zahlreichen Partnern wäre es kaum möglich gewesen, die vielen Mechanismen in einem Standard zu verbinden. Durch die neue Verknüpfung zwischen Behörden, Kunden, Lieferanten, Organisationen, Partnern, Logistikdiensten und mobilen Teams wird es nun jedoch möglich, wichtige Details direkt in Echtzeit auszutauschen.
Der AvaL-Standard leistet einen erheblichen Beitrag für die Digitalisierung in der gesamten Entsorgungswirtschaft. In der nächsten Phase steht aus diesem Grund nicht nur die Kommunikation im Fokus, sondern auch der Abruf wichtiger Leistungsdaten in Echtzeit. Diese ermöglichen dank digitaler Vorgehensweisen eine deutlich schnellere Vorbereitung und Abwicklung der Entsorgungsprozesse.
Durch die breite Unterstützung und Förderungen von allen Seiten der Entsorgungswirtschaft wird mit AvaL langfristig ein neuer Branchenstandard geschaffen. Auch schon im aktuellen Entwicklungsstand werden die branchenoffenen, gestalteten Funktionen und Abläufe zu einer guten Wahl. Dies ermöglicht eine Kommunikation auf einem neuen Niveau sowie einen offenen Austausch für die Entsorgungsunternehmen und alle Beteiligten. So fällt es leicht, Digitalisierungsprozesse langfristig weiter voranzubringen.
eAVALportal ist eine für alle zugängliche digitale AvaL Plattform für den Austausch von auftragsbezogenen Leistungsdaten in der Entsorgungswirtschaft.
Mit der Einführung des neuen Standards AvaL bauen schon heute viele größere Entsorgungsunternehmen diese digitale Schnittstelle in deren Abfallmanagementsysteme ein. Darüber kommunizieren können sie aber derzeit nur mit Unternehmen, die diese Schnittstelle auch bereits umgesetzt haben.
Doch nicht alle abfalltransportbeteiligte Unternehmen können sich die Integration von AvaL aus Kostengründen oder fehlenden Ressourcen, leisten. Aus Mangel an Unternehmen mit integrierter AvaL Schnittstelle bleibt der Datenaustausch in einem Entsorgungsprozess komplex, zeitintensiv und fehleranfällig, da weiterhin sensible Daten per Telefon, Fax, Mail oder in Papierform untereinander ausgetauscht und dann immer wieder von Neuem manuell in die EDV-System eingepflegt werden müssen.
Die Axians eWaste GmbH will daher alle Unternehmen (Abfalltransportbeteiligte) unterstützen, die diesen Standard aus Kostengründen oder wegen fehlenden Ressourcen, nicht in die eigene ERP -Software implementiert können. Was nicht nur diesen Unternehmen zugutekommt, sondern auch allen anderen, die bereits AvaL unterstützen.
Axians eWaste stellt mit dem eAVALportal zukünftig eine öffentliche SaaS*-Plattform zur Verfügung, die nicht extra in das eigene ERP-System implementiert werden muss. Der Empfang und der Versand von Dokumenten erfolgt hierbei über die Nutzung einer übersichtlichen grafischen Benutzeroberfläche (GUI – Graphical User Interface). eAVALportal ermöglicht allen Beteiligten mit Hilfe des Browsers den kompletten Datenaustausch innerhalb eines Entsorgungsprozesses zu digitalisieren – von der Beauftragung, über den Transport bis hin zu Abrechnung. Neben enormen Einsparpotentialen kommen allen Beteiligten eines Entsorgungsprozesses viele weitere Vorteile zugute.
Zur Umsetzung dieses Projektes, wurde die Axians eWaste sowohl in die Germien (BDE Arbeitskreis IT-Systeme/ Digitale Prozesse), wie auch als offizieller Aval Partner mit aufgenommen (Gremien/Partner – AvaL Standard).
Auf Initiative des Geschäftsführers Michael Hörtkorn der Entsorger-Kooperation LOGEX System GmbH & Co. KG soll in Kooperation mit der mse IT Solutions GmbH und Axians eWaste zur Pilotierung das eSERVICEportal (Kunden- und Serviceportal für die Abfallwirtschaft) an das LOGEX ERP AMS angebunden und ausgiebig getestet werden.
Nach erfolgreicher Pilotierungsphase wird das eAVALportal weiterentwickelt und steht voraussichtlich im ersten Quartal 2022 für Kunden zur Verfügung.
Quelle Titelbild: Adobe Stock / venusvi