08.07.2020

Daumen hoch für die deutsche Konjunktur. Nach dem Einbruch von Februar bis Mai hat sich die Stimmung in den deutschen Chefetagen im Juni 2020 erheblich verbessert.

Das Licht am Ende des Tunnels ist deutlich sichtbar und die Konjunkturampel zeigt wieder grün. Der ifo Geschäftsklimaindex hat im Juni 2020 den stärksten jemals gemessenen Anstieg seit Beginn der Datenerfassung registriert. Der Index ist auf 86,2 Punkte gestiegen, nach 79,7 Punkten im Mai.

Damit hat sich die Stimmung in den deutschen Chefetagen sich weiter aufgehellt und die Erwartungen machten einen deutlichen Sprung nach oben. Diesen Aufschwung sollten Unternehmen nutzen und die in den Vormonaten gestrichenen Investitionen wieder aufnehmen.

Deutsche Wirtschaft: Auf dem Weg der Erholung

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex erneut merklich gestiegen. Dies war auf deutlich verbesserte Erwartungen der Industrieunternehmen zurückzuführen. So stark sind die Erwartungen bisher noch nie gestiegen. Die aktuelle Lage wird jedoch weiterhin von einer großen Mehrheit der Unternehmen als schlecht eingestuft.

Im Dienstleistungssektor hat sich die steile Aufwärtsbewegung beim Geschäftsklima im Juni fortgesetzt. Insbesondere nahm der Pessimismus mit Blick auf das kommende halbe Jahr deutlich ab. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verbesserten sich merklich.

Im Handel ist der Geschäftsklimaindex erneut deutlich gestiegen. Die Indikatoren zu Lage und Erwartung erholten sich merklich im Vergleich zum Vormonat. Trotzdem erwarten viele Händler weiterhin eine schlechte Geschäftsentwicklung.

Gegenwärtig ist die Stimmung im Einzelhandel weniger pessimistisch als im Großhandel. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima verbessert. Dies war erneut auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die Baufirmen bewerteten ihre aktuelle Lage im Vergleich zum Vormonat etwas besser.

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Die deutsche Wirtschaft befindet sich langsam auf dem Weg der Besserung. Quelle: Adobe Stock / daliu.

Noch im Mai ganz anderes Bild

Im Vergleich dazu sah es vor einem Monat deutlich schlechter aus. Im Mai hatten laut einer anderen Ifo-Umfrage 28 Prozent der Unternehmen Investitionsprojekte im Mai sogar ganz gestrichen. Die Industrie schneidet Investitionen in besonders großem Umfange zurück. 64 Prozent verschoben im Mai Projekte, 56 Prozent berichteten davon im April.

Ganz gestrichen wurden sie bei 32 Prozent der Firmen im Mai, im April waren es dabei noch nur bei jeder Vierten. Die Dienstleister waren etwas zurückhaltender: 45 Prozent verschoben laut Mai-Umfrage Projekte. 28 Prozent der Firmen sagten im Mai, sie hätten Investitionen sogar ganz gestrichen. Im April waren es noch knapp 20 Prozent.

Ähnlich war die Lage im Handel. 44 Prozent im Mai erklärten, sie hätten Investitionen verschoben. Ganz gestrichen haben sie 20 Prozent im Mai und 19 Prozent im April. Vergleichsweise weniger betroffen war der Bau: 30 Prozent im Mai und 31 Prozent im April sprachen von einer Verschiebung von Investitionen. 15 Prozent im Mai und 13 Prozent im April berichteten, sie hätten Projekte komplett gestrichen.

In den Aufschwung investieren

Die Folgerung aus diesen Zahlen liegt klar auf der Hand. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, mit frischem Mut das Geschäft auszubauen und Investitionen nicht länger hinauszuzögern. Wer die Digitalisierung vorantreibt und auf innovative Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) und künstliche Intelligenz setzt, wird Wettbewerbsvorteile erringen und am Ende auf der Siegerseite stehen.

 

Quelle Titelbild: Adobe Stock/ Olivier Le Moal

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