25.05.2020

IBM will sich künftig verstärkt auf hybride Cloud-Architekturen und Künstliche Intelligenz fokussieren, wie der neue IBM-Chef Arvind Krishna die ehrgeizigen Ziele auf der Corona-bedingt online verlegten Think Digital 2020 umriss.

Die Digitalkonferenz IBM Think 2020 hatte auch in diesem wieder einiges zu bieten: Im Grunde alle brandaktuellen Themen, die für IT-Entscheider heute und in Zukunft relevant sein werden, wurden adressiert. Darunter KI, Automatisierung, aber auch Edge Computing und Hybrid Cloud. Zudem ein neues Gesicht.

Arvind Krishna hat gerade erst sein Amt als CEO des oft noch liebevoll Big Blue genannten Unternehmens angetreten, als er am 5. Mai die ins Internet verlegte Hausmesse eröffnete und daran erinnerte, welche gewaltige Störkraft die COVID-19-Pandemie entfaltet habe.

In vielen Fällen habe die Krise den digitalen Wandel aber auch beschleunigt. Unternehmen nutzten die Gelegenheit, neue Lösungen und Arbeitsweisen zu entwickeln und neue Partnerschaften einzugehen, sagte er, wie ihn die Computerwoche zitiert.

Betonung auf hybride Cloud-Architekturen

Dort heißt es, IBM sei noch dabei, die eigene Position zu finden und sehe dem Zug der Public Cloud als Nummer 5 eher von hinten zu. Ein IaaS-Umsatz von gerademal 577 Millionen Dollar gegenüber den 15,5 Milliarden von Amazon (AWS) oder den fünf Milliarden von Microsoft, laut Gartner-Zahlen von Sommer 2019, scheint das zu bestätigen.

Stattdessen sehe sich IBM heute eher als Spezialist für die Steuerung und das Management hybrider IT-Architekturen, ein Feld, das aber auch andere große Player wie HP Enterprise, Fujitsu, Dell und AWS besetzen, weil viele Unternehmenskunden hybride Cloud-Landschaften bevorzugen.

Andere Technologien wie Blockchain und Quanten-Computing, die IBM in den vergangenen Jahren aufs Tapet gebracht hat, rücken nun in den Hintergrund, sollen aber in Zukunft wieder eine Rolle spielen, wie Krishna betonte.

Wenn Sie bisher keine Gelegenheit hatten, in die Key Notes von Krishna, IBM-Kollegen, Partnern und Gästen hineinzuhören, können Sie das auf der IBM-Seite zur Think Digital 2020 nachholen.

Watch on Demand
IBM Think Digital - Event Experience. Hier haben Sie die Möglichkeit, die Sessions on demand abzurufen. Quelle: IBM Screenshot.

Pole Position im Bereich Künstliche Intelligenz

Ein anderer Bereich, auf den sich Big Blue nun unter der Leitung Krishnas mehr konzentrieren will, ist Künstliche Intelligenz. Mit Watson hat das Unternehmen auf dem Gebiet auch einen gewissen Vorsprung. In Anspielung auf einen Ausspruch von Netscape-Mitgründer Marc Andreessen, dass jedes Unternehmen künftig eine Software-Company sein werde, rief der neue IBM-Chef in die virtuelle Menge: „Jedes Unternehmen wird ein KI-Unternehmen sein!“ Und das nicht, weil sie es könnten, sondern weil sie es müssten. Krishna ist auch überzeugt, dass die IT-Infrastruktur sich wandeln und dezentraler werde.

„Die 5G- und Edge-Computing-Generation kommt schnell voran und wird auf die Unternehmenssysteme genau so viel Einfluss haben wie die Mobiltelefone auf die Verbraucher“, ist Krishna überzeugt. Sein ehemaliger und neuer Mitstreiter Jim Whitehurst, der als CEO einst Red Hat vorstand und mit ihm nun die IBM-Geschicke leitet, betont, dafür brauche es eine übergreifende Architektur, die alle Umgebungen abdeckt und nicht nur der Verwaltungsebene, „die es erlaubt, das Chaos zu beobachten“.

5G, Edge Computing, Kubernetes und IoT

Der Linux-Distributor Red Hat, der nunmehr zu IBM gehört, hat unlängst die Preview einer OpenShift-Virtualisierung angekündigt, um Kunden die Migration von VM-basierten Workloads auf Kubernetes zu erleichtern. Kubernetes ist ein ursprünglich von Google entwickeltes Open-Source-System für die automatisierte Bereitstellung und Verwaltung von Container-Anwendungen.

Zusammen mit Red Hat hat IBM der Computerwoche zufolge auch neue Dienste und Angebote angekündigt, um Unternehmen den Übergang zu Edge-Computing im 5G-Zeitalter zu erleichtern. Analyse-Workloads, KI- und IoT-Anwendungen sollen sich somit über eine Vielzahl von Geräten steuern lassen. Ein Edge Application Manager soll helfen, Anwendungen und Rechenlast lokal dort laufen zu lassen, wo sie anfallen. Bis zu 10.000 Edge Nodes (Knoten) sollen so gleichzeitig verwaltet werden können.

Axians Deutschland, die große ICT-Marke von VINCI Energies, besetzt als Partner von IBM, AWS, Microsoft Azure und anderen führenden Anbietern viele der auf Think Digital 2020 angesprochenen Themen. Dazu gehört auch die Maschinenanbindung über das industrielle Internet of Things (IIoT), Edge und Cloud Computing. Hinzu kommen IT-, TK- und Rechenzentren-Infrastrukturen, Unternehmensnetzwerke, Cyberseurity, Digital Workplace, Business Applications und Data Analytics. Analytics & Watson ist ein ganz wichtiger Bereich in dem IBM-Partnerportfolio so wie auch das Software Asset Management zur Verwaltung der Lizenzen, Software-defined Storage und vieles mehr.

Wenn Sie bisher keine Gelegenheit hatten, in die Key Notes von Krishna, IBM-Kollegen, Partnern und Gästen hineinzuhören, können Sie das auf der IBM-Seite zur Think Digital 2020 nachholen.

Quelle Titelbild: IBM Think Digital 2020

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