30.11.2021

Mit zunehmender Digitalisierung wachsen auch die bereits enormen Datenmengen und die damit verbundenen Probleme vieler Unternehmen. Der Trend geht daher mehr und mehr zu Managed Services über die Cloud. Was es damit auf sich hat und was die Vorteile sind, erfahren Sie in diesem Beitrag von Güven Zorba.

Die Coronakrise hat der Digitalisierung in Deutschland noch einmal kräftig Aufwind gegeben. Auch wenn es so aussieht, dass wir bald wieder zur Normalität zurückfinden, haben viele Unternehmen, wie beispielsweise Siemens oder der Streaming-Riese Spotify, signalisiert, dass sie Homeoffice oder Remote Work zumindest als Option dauerhaft etablieren wollen. Die sich so potenzierenden Datenmengen werden für Unternehmen und ihre IT-Verantwortlichen immer schwerer zu steuern.

Managed Cloud Services ziehen immer mehr Kreise

Gleichzeitig führt das nicht selten zu einer unvorhersehbaren Kostenlawine. Hinzu kommt, dass der Fokus auf das Kerngeschäft und die wichtigen Dinge oft verlorengeht. Vielen Unternehmen und Organisationen, klein wie groß, fehlt es auch an der nötigen Expertise, eigene Infrastrukturen aufzubauen und aufrecht zu erhalten.

Folglich steigt die Nachfrage nach externen Dienstleistungen und besonders nach Cloud-Lösungen. Und das ist im Wesentlichen das, was auch die Nachfrage nach Managed Cloud Services treibt. Die Komplexität von IT-Services zu beherrschen und Business-fokussierte Unterstützung für Fachbereiche zu gewährleisten, wird für CIOs aus meiner Sicht immer wichtiger.

Aber was sind Managed Services eigentlich genau?

Wörtlich kann man es mit „erbrachte Dienstleistungen“ übersetzen. Im Grunde ist es eine Art Outsourcing – heute ein etwas unpopulärer Begriff – von IT- oder ICT-Lösungen. Wenn es wie in den meisten Fällen über die Cloud oder als Cloud-Servicemodell läuft, steht Managed Service oft synonym für XaaS oder Anything as a Service. Am bekanntesten sind hierbei Software-as-a-Service (SaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Infrastructure-as-a-Service (IaaS).

Hinzu kommen eine Reihe von anderen Cloud-Servicemodellen wie das ebenfalls von uns angebotene Network-as-a-Service (NaaS), AI-as-a-Service und Vieles mehr. Es handelt sich dabei um – über Service Level Agreements (SLAs) – ganz klar definierte Leistungen, die ein externer IT-Dienstleister oder Managed Service Provider (MSP) für Kunden erbringt.

Managed Cloud Services Güven Zorba
Managed Services bündeln sich meist unter -as-a-Service Leistungen. Quelle: Adobe Stock / Rawpixel.com

Erwartungen und Ziele sprechen für sich

Eine IDG-Studie zu Managed Services im Auftrag von Syntax sieht Cloud Services, wie sie es nennt, als ganz wichtig für die fortschreitende Digitalisierung in Deutschland. Knapp ein Fünftel (19,9 Prozent) der Befragten sagten, dass sie Cloud Services „in sehr starkem Maße“ nutzen würden, weitere 35,9 Prozent „in starkem Maße“ und 23,4 Prozent „in eher starkem Maße“. Das heißt, dass mehr als 79 Prozent der deutschen Unternehmen stark auf Managed Services setzen. Das ist schon ein beachtlich hoher Wert; und der wird in naher Zukunft sicherlich noch steigen, denn nur 5 Prozent der Befragten sagten, dass sie gar keine Pläne in die Richtung haben. Das deckt sich auch in etwa mit den Angaben zu den Digitalisierungsstrategien und einer entsprechenden Roadmap.

Was die Erwartungen oder Ziele angeht, stehen geringere und flexiblere Kosten sowie die flexiblere Ressourcennutzung ganz oben:

Erwartungen und Ziele:

Geringere Kosten

Flexiblere Ressourcennutzung

Flexiblere Kosten (Pay as you go)

Automatische Software-Updates

Orts- und geräteunabhängiges Arbeiten

Verbesserte Collaboration

Geschäftsausweitung (regional und Produkte)

Ausgelagertes Backup & Recovery

40,3 %

38,8 %

34,1 %

33,8 %

33,4 %

32,2 %

27,5 %

22,5 %

Managed Cloud Services Digital Chiefs
Quelle: IDG. Studie Managed Services 2020 – Executive Summary – präsentiert von Syntax.

Bis auf die letzten drei Punkte lag die Quote der Zielerreichung jeweils bei über 60 Prozent. In unseren Kundenumfragen kommen wir auf ähnliche, oft aber auch auf bessere Ergebnisse. Besonders kommt es den Kunden bei der Zusammenarbeit mit einem Managed Service Provider mit jeweils über 30 Prozent auf eine exakte Definition des Services, passende SLAs, konjunkturell anpassbare, „atmende“ Verträge und lokale Ansprechpartner an, so weitere Ergebnisse der Syntax-Studie. Gleich dahinter folgen für uns ganz selbstverständliche Kriterien wie Deutsch als Sprache, eine korrekte Abrechnung sowie eine problem- und lösungsorientierte Herangehensweise. Die Studie zeigt aber auch, dass die Ziele vor allem durch vertrauensvolle Partner erreicht werden. Und das ist auch ein ganz klares Kundenbekenntnis zu Gunsten von Axians.

Die Vorteile von Managed Services mit Axians

In einer Managed Services Studie, die wir 2019 zusammen mit IDG veröffentlicht haben, war Vertrauen mit 35,1 Prozent noch ganz oben auf der Agenda der Nutzer von Managed Services. Und das bestätigen uns viele Kunden bis heute.

Als Vorteile von Managed Services mit uns als Partner sehen sie neben den genannten Zielen oft:

• Die schnellere Umsetzung von Projekten

• Die gleichbleibende, gesicherte Qualität durch Spezialisten

• Die höhere Geschwindigkeit und Agilität in der Bereitstellung von Funktionalitäten

• Die bessere Verfügbarkeit von Ressourcen (24/7) und den stabilen Betrieb

Managed Service Anforderungen haben sich weiterentwickelt

Wo Licht ist, ist auch Schatten, heißt es. Viele Kunden fürchten durch Managed Services und Verlagerung in die Cloud um die Sicherheit und den Schutz ihrer Daten. Hinzu kommen Sorgen um Einhaltung der Compliances, Governance und regulatorische Anforderungen. Dabei lässt sich Vieles davon ganz schnell widerlegen. Das Hosting über einen Cloud Provider ist oft sehr viel sicherer als der On-Prem-Betrieb mit eigenen Bordmitteln. Aber die Sorgen der Unternehmen bezüglich der Datensicherheit lassen sich auch nicht einfach wegwischen. Daher achten sie ganz stark auf Zertifizierungen beim Lösungspartner und geht der Trend, wie von uns selbst beobachtet, immer mehr zur Hybrid Cloud. Gemeint ist ein Mix aus Private und Public Cloud – die Private Cloud mit Hosting vor Ort oder bei einem Co-Location-Anbieter für unternehmenskritische Workloads und Daten, die Public Cloud für weniger sensible Anwendungen und Datenmengen.

Vor allem der Service Manager aufseiten des Managed Cloud Services Providers als Bindeglied zum Kunden gewinnt aus meiner Sicht zunehmend an Bedeutung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Aufbau einer klaren Governance-Struktur mit dem Kunden. Mittelständische Unternehmen erwarten zudem vielfach, dass ein Managed Services Provider neben dem als selbstverständlich vorausgesetzten IT- und Technologie-Know-how auch das jeweils erforderliche Prozess- und Branchenwissen mitbringt.

Yes, we can – mit Hybrid Cloud as-a-Service

Mit unseren Managed Services für Cloud & Data Center Infrastrukturen bieten wir eine Hybrid Cloud as-a-Service an, die eben die Vorteile der Private und Public Cloud verbindet. Unsere Unternehmenskunden können so mit unserer Hilfe schnell, einfach und rechtssicher Cloud-Infrastrukturen einrichten. Sie erhalten von uns eine vorkonfektionierte Lösung, die nach Best Practices zusammengestellt wurde und können somit die Vorteile einer Public Cloud in ihrer Private Cloud nutzen. Die Daten bleiben dabei aber unter der Hoheit der Kunden, selbst wir haben keinen Einblick in diese. Managed Services sind dabei im 24/7-Modus vollumfänglich enthalten. Es fallen auch keine Investitionskosten an, denn vPack-Kunden bezahlen nur nach Nutzung. Oder wie ein Kunde sagte: „Setup and forget all hassle.“ Sie müssen sich nicht mehr um ihre IT-Infrastruktur kümmern. Das übernimmt Axians für sie.

Das Hosting erfolgt isoliert für den Kunden in den beiden Axians-Rechenzentren bei Equinix in Frankfurt. Um schnell skalieren zu können, stellen wir den B2B-Kunden mit vCore, vRAM und vDisk virtuelle CPU-Kerne, Arbeits- und Datenspeicher zur Verfügung. Für den Betrieb der Private Cloud können die Unternehmen auch weiterhin ihr eigenes Rechenzentrum nutzen oder das eines Co-Location-Partners. Mit ISO 27001 und ISO 9001 halten wir auch die strategischen Zertifikate für die IT- & Datensicherheit sowie für das Qualitätsmanagement bereit.

Wie Best Practices Schule machen

Ein hier nicht namentlich genannter B2B-Kunde konnte so im Einklang mit bankenspezifischen Zertifikaten wie BaFin, Basel II und PCI-DSS und dank der von Axians eingehaltenen ITIL-Prozesse für das IT Service Management alle Compliance-Auflagen erfüllen. Das Projekt beinhaltete SaaS Service-Stacks für Banking-App-Server, einen dedizierten Oracle DB Server, Citrix XenApp mit vPack als PaaS- und hyperkonvergente (HCI) IaaS-Lösung und die sichere Perimeter-Anbindung über VMware. Hinzu kam das besagte Hosting in den Frankfurt Axians-Rechenzentren für die Public Cloud und vor Ort beim Kunden für die Private Cloud und kritische Unternehmensdaten.

Managed Cloud Services Axians Digital Chiefs

Dieses Projekt war unser gemeinsamer Beitrag, mit der wir erfolgreich bei ISG Digital Case Study Awards 2021 dabei waren. Und es ist ein Beweis, dass die Vorteile von Managed Services bei Weitem überwiegen. Das trifft besonders auf Hybrid-Szenarien wie soeben beschrieben zu, gilt aber auch für entsprechende Lösungen in der Public Cloud.

Fazit

Den richtigen Partner vorausgesetzt, gehen Managed Services mit einer zum Teil hohen Kostenersparnis und einer gleichbleibend hohen Qualität und Sicherheit einher. Ein ganz entscheidendes Argument für Cloud Services ist aber vor allem die hohe Flexibilität und leichte Skalierbarkeit. Mit eigenen Bordmitteln (On-Premises-Infrastrukturen) lassen sich die Systeme nie so schnell aufrüsten, um mit den Anforderungen zu wachsen. Die Unternehmenskunden sind in Sachen Software auch immer auf den neuesten Stand und müssen sich auch nicht mehr mit End-of-Life-Problemen herumschlagen so wie die IT-Verantwortlichen sich auch nicht mehr mit Standards herumschlagen müssen. Sie gewinnen so viel mehr Zeit für sinnvollere Aufgaben und das Kreative. Das ist auch der Grund, dass die CIOs in Umfragen weit mehr hinter der digitalen Transformation und Managed Services stehen als die Business-Verantwortlichen. Aber das beginnt sich ebenfalls zu wandeln, denn immer mehr CEOs haben auch verstanden, wie sich dadurch Prozesse verschlanken lassen und wertvolle Ressourcen für das eigentliche Kerngeschäft freiwerden.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / Gorodenkoff

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