Zunehmende Ransomware-Angriffe auf kritische Infrastrukturen
Redaktion Digital Chiefs
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Zum BeitragDie Coronakrise hat der Digitalisierung einen mächtigen Schub gegeben, verschärft aber auch die Umbrüche am Arbeitsmarkt, wie zwei Studien feststellen. Beide sehen aber auch die Notwendigkeit, mehr Anstrengungen mit Blick auf Fort- und Weiterbildung zu unternehmen.
Die in der Hotellerie und Gastronomie Beschäftigten hat es in der Pandemie laut Springer Professional beziehungsweise dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung besonders hart getroffen. Einige von ihnen haben daher umgesattelt und sich für die Krankenpflege oder Impfzentren beworben. Schon vor Corona hieß es, dass angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung kein Job mehr sicher sei und die Deutschen es so wie die Chinesen halten sollten. Für die ist lebenslanges Lernen mehr als nur ein Spruch und der Gang in die Abendschule für die Fort- und Weiterbildung ganz selbstverständlich.
Eine McKinsey-Studie vom Februar 2021 spricht davon, dass die Coronakrise die Umbrüche am Arbeitsmarkt bis 2030 noch verschärfe. Betroffen seien vor allem über 100 Millionen Beschäftigte mit direktem Kontakt zu Kund:innen und Kolleg:innen. In Deutschland allein stünden 10,5 Millionen Menschen vor massiven Veränderungen, 6,5 Millionen von ihnen müssten dringend weitergebildet werden. Allerdings hat Deutschland mit fast einem Viertel (24 Prozent) im Vergleich zu anderen Wirtschaftsnationen neben Großbritannien auch den größten Anteil von Beschäftigten, die an drei bis fünf Tagen in der Woche auch im Homeoffice arbeiten könnten, verglichen mit 22 und 21 Prozent in den USA und Frankreich.
Das McKinsey Global Institute (MGI) hat in der Studie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung bis 2030 in China, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan, Spanien, UK und den USA untersucht. Dabei hat es festgestellt, dass COVID-19 drei Trends beschleunige, die sich vorher schon abgezeichnet haben: der zu mobilem Arbeiten, zu eCommerce und der zur Automatisierung von Produktion und Prozessen unter Einsatz von KI-Technologien. Geschäftsreisen werden damit mehr und mehr überflüssig.
Als mittel- und langfristig besonders von den Umbrüchen betroffen sehen die MGI-Analysten neben den oben genannten Berufen auch Beschäftigte im Handels- und Bankwesen, in der Produktion und im Lager sowie in Büro- und Verwaltungsberufen, weil Digitalisierung und Automatisierung diese Jobs massiv verändern oder obsolet machen werden.
Gleichzeitig würden aber auch viele neue Jobs entstehen, im Gesundheits- und Pflegebereich etwa, aber auch in der Programmierung, im Ingenieurs-, und Transportwesen sowie im öffentlichen Nahverkehr. Auch wenn während der Pandemie viele wieder aufs Auto umgestiegen sind, soll der ÖPNV zugunsten des Umweltschutzes wieder gestärkt werden.
Von den Umbrüchen betroffen sieht die MGI-Studie vor allem auch vier Bevölkerungsgruppen: Frauen (3,1 mal mehr als Männer), Geringqualifizierte ohne höheren Bildungsabschluss (2,7 mal mehr als im Schnitt), jüngere Arbeitnehmer:innen mit unter 24 (1,4 mal) und Einwanderer (1,7 mal mehr).
Allerdings sei Deutschland besser für die Verschiebungen am Arbeitsmarkt gerüstet, da rund 50 Prozent der Bevölkerung eine tertiäre Ausbildung hat verglichen mit 35 Prozent in anderen europäischen Ländern. Außerdem zeichne sich durch den prognostizierten Rückgang der Erwerbsbevölkerung um 5 Prozent bis 2030 (mit vielen Babyboomern dann in Rente) bereits ab, dass es bald mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer gibt. Ähnlich waren die Prognosen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 2005 schon für 2015. Und tatsächlich hat sich gezeigt, dass der Fachkräftemangel sich ab da noch deutlich verstärkt hat. Und der ist nach wie vor besonders im ITK-Bereich deutlich spürbar.
Viele Unternehmen, darunter auch Hidden Champions, haben gerade in ländlichen Regionen Schwierigkeiten, gute IT-Fachkräfte zu gewinnen und an sich zu binden. Daher sollte der Fokus, wie beide Studien es suggerieren, eindeutig bei der Fort- und Weiterbildung liegen. Denn neben dem reinen Gehalt kann das ein ganz wichtiger Motivationsfaktor sein. Außerdem sind selbst „herangezüchtete“ Fachkräfte oft viel mehr mit dem eigenen Unternehmen verwachsen und wissen, welche Anforderungen auf sie warten. Ebenso wichtig wird es, am eigenen Employer Branding und an der Employee Experience – analog zur Customer Experience – zu arbeiten, um am hart umkämpften Markt IT-Spezialist:innen zu gewinnen. SAP Success Factors für das Human Capital Management beinhaltet auch das Human Experience Management (HXM), das die Mitarbeiter:innen immer mehr in den Fokus rücken.
Auch das Reverse Recruiting über Social Media und andere Kanäle erhält einen immer größeren Stellenwert. Denn gerade die gut ausgebildeten jungen Leute der Generationen Y und Z sehen sich nicht mehr als Bewerber:innen, sondern wollen umworben werden. Leiharbeit ist durch manche „schwarze Schafe“ etwas in Verruf geraten, kann aber im Sinne der Expertenüberlassung auch eine Lösung sein, wertvolle IT-Fachkräfte als Freiberufler:innen oder in Festanstellung zu gewinnen. Eine weitere Möglichkeit sind Kooperationen mit Startups. Die Axians-Mutter VINCI Energies hat daher 2020 ein Startup Speed Dating ins Leben gerufen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit solchen innovativen Ideenschmieden zu finden und sich gegenseitig zu befruchten. So wie im Vorjahr hat das zweite Startup Speed Dating am 8. Juni 2021 in den fünf Bereichen IT-Security, Digital Twins, grüner Wasserstoff, Smart Maintenance und Smart Construction sehr schnell dazu geführt, erste gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Quelle Titelbild: Adobe Stock / IRStone