12.09.2023

Der Startup-Verband hat im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres ein Plus von 16 Prozent bei den Neugründungen vermeldet. München ist dabei immer noch vorn, aber Berlin holt mächtig auf.

Schaut man sich die pulsierende Startup-Szene an, ist Deutschland besser als sein Ruf. Denn wie Christian Miele, der Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, sagt, wurden im ersten Halbjahr 2023 wieder deutlich mehr dieser jungen Unternehmen gegründet, auch wenn die neuen Zahlen unter dem Rekordjahr 2021 liegen. „Nach dem Einbruch der Neugründungen im Jahr 2022 ist das ein wichtiges Signal für die Wirtschafts- und Innovationskraft unseres Landes.“

Zuvor hat sein Verband zusammen mit startupdetector mit der Report-Reihe „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland“ die neuesten Zahlen veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der Startup-Neugründungen bis Juni 2023 innerhalb eines Jahres um knapp 1.300 bzw. 16 Prozent gestiegen, während der letzte Report wegen der damals herrschenden allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit noch einen Rückgang verzeichnete.

BU: Nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr hat die Zahl der Startup-Neugründungen seit Mitte 2022 wieder deutlich angezogen. (Quelle: Report Startup-Verband)

Besonders stark eingebrochen ist die Zahl der Neugründungen im Vorjahr vor allem im Startup-Mekka Berlin. Aber jetzt hat die Hauptstadt mit einem Plus von 40 Prozent wieder mächtig aufgeholt und München bezogen auf die Bevölkerung fast den Rang an der Spitze streitig gemacht. Hier stagniert die Zahl der Neugründungen, was sicherlich auch an den oft weit höheren Anschubkosten liegt. Denn die steigenden Zinsen haben in der Isarmetropole und Umgebung vielfach auch die Mieten für Wohn- und Gewerbeimmobilen weiter in die Höhe getrieben, hinzu kommt die hohe Belastung durch die Inflation. Berlin wird zwar auch immer teurer, ist aber besonders für Branchen, in denen die höchsten Startup-Neuzugänge zu verzeichnen sind, preislich immer noch attraktiver als München. Auch Hamburg, nunmehr nur auf Platz 6, hat bei den Neugründungen mit einem Plus von 41 Prozent wieder deutlich zugelegt.

München ist knapp auf Platz 1 der Startup-Neugründungen. (Quelle: Report Startup-Verband)

Klarer Gewinner bei den Neugründungen ist der Studie nach der Tourismus mit einem großen Jahresplus von 111 Prozent, während der Bereich Blockchain und Krypto-Mining mit einem Minus von 62 Prozent im Jahresvergleich der eindeutige Verlierer ist. Zu den Gewinnern gehören nach Tourismus auch die Bereiche Mobilität (+ 30 %), Lebensmittel (+29 Prozent) und Software (+23 Prozent), mit 239 der größte Posten bei den Startup-Neugründungen, gefolgt von Medizin mit 140 und Lebensmittel mit 97 neuen jungen Unternehmen.

Bemerkenswert findet der Startup-Verband, dass mit Karlsruhe, Darmstadt und Heidelberg beim Ranking der Startup-Gründungen pro Kopf drei forschungsnahe Standorte unter der ersten fünf Städten sind. Das zeige das große Potenzial einer starken Forschung für das Startup-Ökosystem.

Viele große Unternehmen sehen in Startup-Neugründungen längst keine Konkurrenz mehr, sondern eine innovative Bereicherung für ihr Geschäftsumfeld. Ein gutes Beispiel dafür sind VINCI Energies und die dazugehörenden Unternehmen wie Axians als führender IT-Dienstleister. VINCI Energies setzt zum Beispiel auf Startups, um die Bereiche künstliche Intelligenz und Internet of Things zu fördern. Mit der Digitalschmiede, Startup Connect und dem Programm Leonard, Plattform für Innovation und Wandel, haben VINCI Energies und die Tochtergesellschaften Axians, Actemium und Omexom vielfältige Möglichkeiten geschaffen, um Startup-Neugründungen zu unterstützen und voneinander zu profitieren.

Quelle Titelbild: Adobe / Vasyl

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