Forschungscampus für Offshore-Drohnen entsteht in Cuxhaven
Redaktion Digital Chiefs
Wartungsarbeiten an Offshore-Windanlagen sind oft sehr gefährlich und stark wetterabhängig. Drohnen ...
Zum BeitragSD Networking erfährt starkes Wachstum. Auch im europäischen Markt sollen Software-Defined Wide-Area Netzwerke auf einen Marktanteil von 32 Prozent ansteigen. Doch warum steigt die Nachfrage? Und welche Schritte müssen Unternehmen nun gehen, um in Zukunft beim wachsenden Angebot relevant zu bleiben?
Der globale Markt für Software-Defined Wide-Area (SD-WAN) Netzwerke wird Schätzungen diverser öffentlichen Quellen zufolge bis zum Jahr 2025 von ca. 1,8 Mrd. USD auf 8,5 Mrd. USD anwachsen; das entspricht einer Compound Annual Growth Rate (CAGR), also einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate, von 34,5 Prozent. Die GSMA geht von einem etwas niedrigeren CAGR von etwa 25 Prozent von 2020 bis 2021 aus. Innerhalb dieses Zeitraums soll der europäische Marktanteil auf ungefähr 32 Prozent ansteigen. Diese Zahlen könnten sich sogar noch positiver durch SD-Netzwerk-Initiativen entwickeln, die im Zuge der weltweiten COVID-19 Pandemie früher als geplant in Angriff genommen werden.
Führungskräfte mit Verantwortung für die agile Lieferung bzw. agile Produkte oder die Planung und Beschaffung von Netzwerken oder Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Nachfrage nach SD-WAN-Lösungen in allen Geschäftsbereichen steigt, mit dem Ziel, komplexe und unterschiedliche Netzwerkinfrastrukturen agiler zu managen und so eine höhere geschäftliche Flexibilität zu niedrigeren Kosten zu ermöglichen.
Hinzu kommt der Wechsel vieler Unternehmen in Cloud- und Multi-Cloud-Umgebungen, für die SD-Netzwerke gute Unterstützung leisten. Auch viele Telco-Anbieter investieren in hoch entwickelte Netzwerk-Technologien, um ihre Infrastrukturfähigkeiten auszubauen und so mit kleineren, agilen SD-Networking-Dienstleistern Schritt halten zu können.
Um das „Remote Working“ bzw. die Telearbeit zu erleichtern, machen sich Unternehmen auf die Suche nach hoch entwickelten Netzwerklösungen, um mehr Agilität und Sicherheit gewährleisten zu können, ohne die Kosten in die Höhe zu treiben. Ähnlich bieten SD-WANs und die mobile Vernetzung mit dem Internet of Things/Industrial Internet of Things (IoT/IIoT) Unterstützung für Produktionsstätten. Initiativen zur Digitalisierung von Lieferketten, bei denen SD-Netzwerke die Grundlage der Services liefern, fokussieren sich auf die agile Supply Chain.
Das Software-definierte Netzwerk hat in den letzten Jahren weltweit, auch in Deutschland und der DACH-Region, viele Neuerungen und Fortschritte erzielt und die Nutzung steigt. Dies geht eng einher mit der „Cloudifizierung“ und der Digital Business Transformation, wo viele Technologiethemen, Geschäftsaktivitäten, Organisationsfunktionen und Geschäftsprozesse eine Rolle spielen. Während all diese so wichtigen die Transformation betreffenden Bereiche analysiert werden, entwickelt sich die Welt des Internet of Things (IoT) und der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) immer weiter, und das geht mit exponentiellen Veränderungen einher.
Unternehmen müssen Möglichkeiten zur Erhörung der Agilität und Flexibilität auf den Prüfstand stellen, ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und ihre Lieferstrukturen verbessern und verändern – auch wenn sie verstärkt auf Remote Working bzw. Telearbeit und Kontinuitätspraktiken (COVID-19 Auswirkungen) fokussieren; gleichzeitig sollen die Lieferkosten stabil gehalten oder noch besser gesenkt werden. Vielen Unternehmen zufolge, die während der mit so vielen Herausforderungen einhergehenden globalen Pandemie erfolgreich waren, trugen SD-WAN und SD-Netzwerke entscheidend zu ihrer erfolgreichen Tätigkeit und dem kontinuierlich Gesamterfolg bei.
Die Agilität und Flexibilität von Unternehmen geht natürlich weit über die softwaredefinierte Vernetzung hinaus, auch wenn dies wesentlich zur Agilität beiträgt und bestimmt, wie Unternehmen ihr Geschäft, ihre Entwicklung und ihren Betrieb so anpassen können, dass sie in einem sich ständig ändernden Wettbewerbsumfeld überleben können. Diese Anpassung und die Geschwindigkeit, mit der sie realisiert wird, ist relevant und entscheidend für den Wertstrom eines Unternehmens. Dies gilt für alle Regionen, einschließlich der DACH-Region.
SD-WAN ist viel einfacher zu verwalten als herkömmliche WANs. Es zentralisiert und vereinfacht im Prinzip durch die cloudbasierte Steuerschicht mit einer einzigen Konsole und Management-Tools das Netzwerkmanagement. Darüber hinaus ermöglicht es ein hohes Maß an KI und Automatisierungsintegration innerhalb des Netzwerks, zu dem auch Policy- und Security-Engines gehören.
So kann der Datenverkehr über geeignete und die jeweils kostengünstigsten Routen priorisiert werden – IP-Routing und Übertragung von nicht geschäftskritischer oder informeller Kommunikation über mobile oder Video-/Telekonferenz-Apps statt über teurere MPLS-Verbindungen in einem hybriden Netzwerkszenario. Dieses Overlay-Design abstrahiert die Software von der Hardware, ermöglicht die Netzwerkvirtualisierung, macht sie elastischer und sorgt für mehr Elastizität und Flexibilität sowie eine höhere Netzwerkstabilität und mehr Optionen für die Netzwerkkontinuität. Wesentlich dabei ist unter anderem, dass diese Architektur mit allen Netzwerk-Endpunkten kommunizieren kann, ohne auf externe Mechanismen oder zusätzliche Protokolle zurückgreifen zu müssen.
Dies dehnt sich rasch auf den Bereich SD-LAN bzw. Universal Customer Premises Equipment/Virtual Customer Premises Equipment (uCPE/vCPE) aus und ermöglicht eine schnelle und einfache Bereitstellung und Implementierung, Upgrades oder Änderungen (entsprechend der Unternehmensrichtlinien bzw. Sicherheitsanforderungen) am Edge bzw. Rand des Unternehmensnetzwerks, ohne dass geschultes Personal für die Installation eingesetzt werden muss.
Managed SD-WAN, auch als Network as a Service (NaaS) bezeichnet, erfreut sich in vielen Regionen ebenfalls wachsender Beliebtheit; es bietet vielen Unternehmen, die das gesamte Netzwerk nicht selbst verwalten oder betreiben, sondern es lieber als Service von einem vertrauenswürdigen Anbieter zu vereinbarter Qualität/Kosten nutzen möchten, die Vorteile eines SD-Netzwerks. Dies ist ein relativ neues Konzept in der DACH-Region, wird aber als Alternative zum intern betriebenen SD-WAN und SD-LAN immer beliebter.
Unternehmensbedürfnisse verändern die Netzwerklandschaft. Zyklische Netzwerkanforderungen und -treiber müssen erfüllt werden, um die digitalen Geschäftsanforderungen zu erfüllen. Für 2020 kristallisieren sich dabei Trends aus der Beobachtung des Marktes und den Unternehmen heraus:
Unternehmen konzentrieren sich immer stärker darauf, die Integration, Automatisierung, Orchestrierung und Verwaltung von Netzwerkressourcen und -prozessen zu verbessern, häufig durch Automatisierung. Hinter diesem Trend steht der Wunsch, Applikationen und Netzwerkressourcen nahtlos hinzufügen/modifizieren zu können, um Geschäfts- und Nutzerziele effizient und sicher zu erreichen, ohne Silos zu schaffen oder für die Implementierung oder für zusätzliche Bandbreiten von einzelnen Anbietern abhängig zu werden. Die Unternehmen selbst verstehen darunter oft höhere Flexibilität und Agilität.
Software-definierte Netzwerke bieten für Applikationen in manchen Branchen im Vergleich zu anderen spezifische Vorteile. Im Einzelhandel kommen viele kleine bis mittlere SD-WAN-Lösungen mit schnellen, agilen Applikations-Rollouts zum Einsatz. In ähnlicher Weise profitieren Online-Banking- und ATM-Dienste (Geldautomaten) von verteilten Diensten. Für Branchen, die mehrere Niederlassungen betreiben, ermöglichen SD-WAN und SD-LAN schnelle Änderungen und stellen damit Treiber für eine hohe Wertschöpfung dar.
In der Fertigungsindustrie werden Maschinen über IoT- oder IIoT-Technologien in das Netzwerk eingebunden und nutzen SD-Funktionen für eine verbesserte Überwachung und eine höhere Produktivität. Ähnlich verhält es sich im Gesundheitswesen und bei Anwendungen für das Remote Working bzw. die Telearbeit, wo die Konsistenz, Stabilität, Kontinuität und die Fähigkeit des SD-Netzwerks, bei Bedarf automatisch auf höhere Quality-of-Service-Levels (QoS) umzuschalten, eine hohe Geschwindigkeit und hohe Qualität von Sprach- und Videoverbindungen ebenso gewährleisten wie die gemeinsame Nutzung von Remote Apps oder Gerätetelemetrie in Echtzeit, ohne dass eine bestimmte QoS oder Klasse von Benutzerparametern konfiguriert werden muss.
Die Fähigkeit, schnell und nahtlos auf Kundenanfragen zu reagieren und über die SD-Netzwerkfähigkeit und -bereitstellung umgehend (oft automatisch) neue Dienste bereitzustellen, trägt zu einer höheren Kundenzufriedenheit, steigenden Umsätzen und besserer Kundenbindung bei.
Viele SD-Netzwerkprodukte und -Services umfassen inzwischen CX und UX, verbesserte KI-Prozesse sowie Apps und Schnittstellen zu bestimmten CX-Systemen, um diese Erfahrung zu verbessern.
Unternehmen können die Netzwerknutzung effizienter gestalten und gleichzeitig die Kosten für die Netzwerknutzung sogar über die durch eine Cloud-Strategie erzielten Einsparungen hinaus senken, insbesondere wenn ein MPLS-Ersatz oder ein MPLS/SD-WAN-Hybrid oder ein reines SD-WAN ohne MPLS eingeführt wird. Dies wird angesichts der explosionsartigen Zunahme der Datennutzung auf mobilen Geräten immer relevanter, oft für Anwendungen, die nicht geschäftskritisch sind oder die sich nicht an Kunden oder externe Parteien richten, z.B. Social-Media-Anwendungen oder verwandte Dienste. Der Datenverkehr kann über kostengünstige Verbindungen und mit reduzierter (aber völlig akzeptabler) Zuverlässigkeit und Qualität automatisch über SD-Pfade geleitet werden, wobei kaum oder gar kein menschliches Eingreifen erforderlich ist.
Durch die Verlagerung der Steuerschicht in die Cloud kann SD-WAN in Echtzeit über ein vollständig integriertes Management- und Reporting-Tool über eine einzige Konsole betrieben und verwaltet werden; hinzu kommen Richtlinien und Automatisierung. Dies erleichtert den nahtlosen Betrieb und die Integration mit anderen Anwendungen und IT-Diensten sowie die Nutzung richtlinienbasierter Management Services und auf Service Level Agreements/Key Performance Indicators (SLA/KPI) basierender Regeln.
SD Networking kann Unternehmen bei der Cloud-Migration helfen, denn dadurch wird die Komplexität reduziert und eine risikoärmere Migration in eine Cloud- bzw. Multi-Cloud-Umgebung ermöglicht, was dem Unternehmenstrend entspricht, IT- und Netzwerkfunktionen zur Kosteneinsparung und zwecks weiterer anderen Effizienzsteigerungen in die Cloud zu verlagern. In diesem Fall geben zentrale Controller Einblick in die gesamte Netzwerkinfrastruktur und -landschaft.
Viele Innovationen (wie z.B. intent-basierte Netzwerke, KI/ML-gesteuerte Lösungen, Services und Systeme, schnelle Hotspot-Bereitstellung und Data Flow Allowance, selbstheilende Netzwerke usw.) erfordern die Flexibilität und die Fähigkeiten von SD Networking und die Adressierbarkeit der Software, damit sie umfassend genutzt werden und Lösungen ihr volles Potenzial entfalten können.
Eine echte digitale Geschäftstransformation kann nicht erfolgreich durchgeführt werden, ohne SD Networking und die sich daraus ergebenden Vorteile zu berücksichtigen und seine strategischen Vorteile entsprechend zu nutzen.
Quelle Titelbild: Adobe Stock / wladimir1804