5G-Abdeckung in Deutschland: EU-Bericht und Wirklichkeit
Redaktion Digital Chiefs
Ein neuer EU-Bericht zu den Fortschritten der Digitalisierung in den Mitgliedsstaaten bescheinigt Deutschland ...
Zum BeitragAuch 2021 wird es zahlreiche Trends geben. Oder besser gesagt: Es werden reichlich neue Säue durchs Dorf getrieben werden, die immer mehr neue und alte, erkannte und nicht erkannte Anforderungen erfüllen. Warum? Das Geschäft muss schließlich laufen: Beratertage wollen verkauft, Seminare gefüllt und Managed Service gebucht sein. Hierfür werden neue Begriffe erfunden oder alte angepasst.
Nachfolgend ein Auszug der Trends 2021, die in jedem Fall beachtet und auf die bereits im Januar ein genderisiertes interkulturelles Team, das nach Scrum und xOps-Ansätzen agiert, angesetzt werden sollte: Multi-Cloud, Cybersecurity Mesh, AI-Engineering, Internet of Behaviors, Edge, Anywhere Operations, Customer Data Platforms, Headless CMS, Voice UI, 5G, As-a-Service-Economy, Software Stack Eruption, Quantum, der intelligente digitale Arbeitsplatz. Und noch viel mehr.
Kurzum: Es mangelt nicht an Voraussagen und Prognosen. Doch es ist davon auszugehen, dass das Jahr 2021 weniger von technologischen Trends als von sachzwangreduziertem Optimieren, dass bedeutet Renovieren und Innovieren, geprägt sein wird. Bedingt wird dies durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Drucksituationen.
Wenn ich dennoch zwei relevante Trends nennen muss, wären dies: Automatisierung (mit dem Ziel einer maximalen Automatisierung) und Telemigration.
2021 sollte gelten: Renovieren geht vor Innovieren. Und Innovieren geht einher mit Optimieren.
Warum? Die vergangenen Jahre haben zwei Extreme gezeigt:
Erstens: Viele Entscheider und IT-Verantwortliche haben sich auf Innovationen gestürzt, um ihre Probleme zu lösen oder ihr Unternehmen neu auszurichten. Geblendet durch den medialen und gesellschaftlichen Hype unter dem Credo „digitale Transformation“. Oftmals ohne Ahnung. Ohne Plan. Ohne den Mut, die notwendigen Konsequenzen auch durchzusetzen.
Zu oft erfolgte dies darüber hinaus schlecht organisiert, wenig durchdacht, halbherzig bzw. ohne den langen Atem. Und ohne das notwendige konsequente Handeln.
Es ist momentan flächendeckend sichtbar, dass die Digitalisierungsmaßnahmen keinen oder nicht den erwarteten Erfolg erzielen konnten.
Zweitens: Zu viele Entscheider und IT-Verantwortliche haben keine relevanten Maßnahmen oder Strategien für eine Modernisierung ihrer IT, der Arbeitsorganisation oder Leistungserbringung unternommen. Auch wenn es nicht zu glauben ist: Viele Unternehmen arbeiten mit Arbeitsmodellen aus den 1970er- oder 1980er-Jahren und IT-Lösungen aus den späten 2000er-Jahren. Und dies in einem überwiegend international kompetitiven Wettbewerbsumfeld, das durch Substitution auf Grundlage für (digitale) Innovationen geprägt ist.
Beide Extreme haben 2020 den Beweis erbracht, dass sie für Ausnahmesituationen sowie eine grundsätzlich erfolgreiche Zukunft jeweils nicht geeignet sind.
Deshalb gilt für 2021 zunächst: Renovieren. Es geht also um Authentizität, Kontinuität und Stabilität. Es geht um die Aufwertung der bestehenden Leistungen, Kernkompetenzen. Es geht um die Dinge, die das Unternehmen „groß“ und im besten Falle „relevant“ gemacht haben.
Auf dieser Basis geht es dann an die Innovation. Und Ziel der Innovation ist nicht die Innovation. Ziel der Innovation ist die Optimierung; und im Rahmen ökologischer und moralischer Leitplanken die Maximierung. Eine solche Optimierung und Maximierung kann, dank Digitalisierung, auch im Einklang mit einer wachstumsneutralen Unternehmensführung stehen.
Zusammengefasst: Ziel der Digitalexperten muss es 2021 sein, ein Optimieren bestehender Strukturen zu forcieren und darauf aufbauend neue Ansätze aufzubauen. Ziel muss sein, alles zu automatisieren, was zu automatisieren geht.
Das, was Land auf, Land ab als Künstliche Intelligenz (KI) verstanden wird, ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich wirklich um KI handelt oder nur um ML (Machine Learning).
KI/ML ist bereits heute, und wird es zukünftig noch viel mehr sein, die Grundlage der Leistungserbringung von Unternehmen und des Dialogs mit Kunden und Mitarbeitern.
Unter hohem Umsetzungsdruck wurden 2020 in sehr vielen Unternehmen Homeoffice- und Modern-Workplace-Konzepte umgesetzt. Dies war aus der jeweiligen Situation heraus auch wichtig, richtig. Es war teils überlebenswichtig für die Unternehmen. Entscheidungen wurden in Situationen getroffen, in denen ein sorgfältiges Überlegen und strategisch angemessenes Verhalten kaum möglich war.
Aber trotz des enormen Drucks für Geschäftsführung und Personalabteilungen, trotz der großen Belastung in den IT-Abteilungen, „den Laden am Laufen zu halten“, muss jetzt eine grundlegende Strategie für die Kommunikation und Zusammenarbeit in hybriden Arbeitsmodellen, namentlich dem Spannungsdreieck aus Homeoffice, mobiler Arbeit und klassischer Büroarbeit, gefunden werden. Beziehungsweise neu überarbeitet werden. Eine schleichende Unterwanderung muss vermieden werden. Gleichzeitig gilt es, Möglichkeiten zu erschließen.
Es darf nicht länger um Micky-Mouse-Themen wie den Hintergrund in Online-Meetings gehen. Entscheider müssen 2021 aus der derzeitigen Drucksituation Homeoffice-Vorteile generieren. Hierzu zählt es auch, den Modern Workplace neu zu denken. Nämlich nicht zentriert, nicht ausgerichtet auf den Mitarbeiter, sondern vielmehr ausgerichtet auf den Prozess und die eigentliche Arbeitsaufgabe. Der Bedarf, die Arbeitsweise zu modernisieren, muss 2021 der Treiber für den Modern Workplace sein. Alles andere kann ruhig verschwinden.
Dem Fachkräftemangel kann durch drei Punkte begegnet werden:
Erstens: Sourcing
Zweitens: Automatisierung
Drittens: Telemigration
Sourcing geht hier insbesondere in Richtung Managed Service und Cloud-Modelle, bei denen (Teile) die Private Cloud (auch) durch Hyperscaler bzw. Cloud-Provider aktiv gemanagt wird. In anderen Worten: Die eigene Private Cloud sollte im Rahmen von Private- oder Multi-Cloud-Ansätzen durch einen geeigneten Dritten betrieben werden. (Anmerkung: Sollte kein Ressourcen-Problem im Unternehmen vorherrschen, dann sollte dieser Schritt mindestens zweimal überlegt sein.)
Automatisierung in allen Bereichen. Vom 1st-Level-Support mit Bots bis hin zur Automatisierung im RZ.
Telemigration wird ein Trend 2021: Der internationale Einsatz von Kompetenzträgern – oftmals in Form von Freelancern –, die arbeitsintensiven Leistungen oder Dienstleistungen übernehmen.
Quelle Titelbild: iStock / Uropong