03.07.2020

Hochschulen bieten Lehrangebote zunehmend digital an. Eine solide, virtuelle und geschützte Netzwerkinfrastruktur eröffnet die Chance für die umfassende Digitalisierung der Universität, die Studenten zurecht einfordern. Wie Lösungen wie Internet-based Networking in diesem Umfeld die Digitalisierung vorantreiben, zeigt Ihnen Hendrik Kahmann, Head of Business Development bei Axians Networks & Solutions GmbH, in diesem Beitrag.

Volle Hörsäle, überfüllte Seminarräume: Welche Studentin, welcher Student kennt das nicht? So manch einer hat deswegen schon das Studium abgebrochen oder ein anderes Fach gewählt. Das prall gefüllte Audimax entwickelt sich langsam zum Auslaufmodell. Denn Studierende sind heute ganz anderes gewöhnt, als wir es früher waren.

Studenten aus der Generation der Digital Natives erwarten digitale Lehrangebote. Interdisziplinäres Lernen ist gefragt, bei dem mehrere Fakultäten an verschiedenen Standorten gemeinsam an innovativen Projekten arbeiten. All dies erfordert eine Netzwerkinfrastruktur, die belastbar, skalierbar, schnell und zuverlässig ist. Klassische Netzwerke sind damit leider häufig überfordert, weil sie auf bestimmte Kapazitäten festgelegt und nur aufwendig zu erweitern sind.

Klassische Netzwerke sind überfordert

Typischerweise verlassen sich Schulen, Behörden und Hochschulen für die Kommunikation auf dem eigenen Campus oder über weitere Strecken auf herkömmliche Wide Area Networks (WAN) mit kabelgebundener Anbindung. Dezentrale Hochschulen und Institute hingegen werden über MPLS-Leitungen verbunden. Dieses Multiprotocol Label Switching, so der ausgeschriebene Begriff, ermöglicht zwar die verbindungsorientierte Übertragung von Datenpaketen in einem verbindungslosen Netz, wird aber nur von großen Carriern wie der Deutschen Telekom angeboten und ist entsprechend teuer. Was noch dazukommt – MPLS-Netzwerke stoßen in einer Cloud-orientierten Welt zunehmend an Grenzen. Durch Bandbreiten-Probleme der Campus-Anbindung an die Cloud müssen teure Verträge erweitert werden. Und zuletzt sind die klassischen WAN-Netze mit MPLS-Verbindungen auch zu inflexibel mit Blick auf die Skalierbarkeit.

Mehr Flexibilität mit SD-WAN und DNA

Nach langjähriger Erfahrung im Bereich der Netzwerklösungen und dem Know-how für Edge und FOG geht für mich der Trend klar zu virtuellen, sogenannten Software-definierten Netzwerken (SDN) sowie zu SD-WAN über Cloud-basierte Netzwerk-Architekturen. Was steckt genau dahinter? Ein wesentlicher Vorteil von SD-WAN ist, dass sich je nach Applikation und Software-Voreinstellungen automatisch selbst die passenden Verbindungswege suchen.

Trend geht zu Software Defined Network
Der Trend geht eindeutig zu Software Defined NEtworks (SDN). Quelle: iStock / onurdongel.

Der Trick dabei ist ein Overlay Network oder eine virtuelle Abstrahierungsschicht, die auf die bestehende WAN-Infrastruktur gelegt wird. Somit ist SD-WAN nicht ausschließlich auf teure MPLS-Leitungen angewiesen, sondern es kommen je nach Priorisierung der Anwendungen auch langsamere oder günstigere Breitbandverbindungen wie VPNs (Virtual Private Networks), LTE oder künftig 5G-Netze in Betracht.

Internet-based Networking schafft neue Möglichkeiten

Interdisziplinäres Lernen ist gefragt, bei dem mehrere Fakultäten an verschiedenen Standorten gemeinsam an innovativen Projekten arbeiten. All dies erfordert eine Netzwerkinfrastruktur, die belastbar, skalierbar, schnell und zuverlässig ist. Klassische Netzwerke sind damit häufig überfordert, weil sie auf bestimmte Kapazitäten festgelegt waren und nur aufwendig zu erweitern sind.

Unser Partner Cisco hat Internet-based Networking (IBN) neu erfunden und damit das Netzwerk auf eine komplett neue Basis gestellt, die für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist. Die Lösung Cisco Digital Network Architecture (DNA) automatisiert das Netzwerk und gewährleistet umfassende und hochsichere Services für Ihren Campus.

Umfassender und hochsicherer Service auf dem Campus
Die Lösung Digital Network Architecture (DNA) von Cisco bietet mehr Sicherheit für Ihr Campus-Netzwerk. Quelle: iStock / FluxFactory.

Diese Lösung liefert einen neuen Ansatz für Design, Bereitstellung und Management und unterstützt Sie dabei, ein neues Netzwerk aufzubauen und für bessere Erfahrungen zu sorgen. Zudem erlaubt die Lösung, Netzwerke binnen Minuten auszurollen, wofür bei klassischen Netzwerken Tage oder Wochen erforderlich waren.

So können Hochschulen die Leistungsfähigkeit des Netzwerks nutzen, um Abläufe zu rationalisieren, Kosten zu senken, Bedrohungen zu erkennen und einzudämmen und das Netzwerk kontinuierlich an die aktuellen Anforderungen anzupassen.

Cisco ACI wird zur führenden Lösung

In erster Linie steht für Hochschulen natürlich die Kostenersparnis im Vordergrund. Ein Einsatz von SD-WAN lohnt sich aber vor allem, wenn es darum geht, verschiedene Standorte miteinander zu verbinden. MSPs (Managed Service Provider) bieten sich als günstige Alternative zur eigenen Administration an, weil alles zu 100 Prozent über die Cloud läuft.

Lassen Sie es mich kurz erklären: DNA steht für Digital Network Architecture und ACI für Application Centric Infrastructure. Beide sind Software-orientierte, erweiterbare Lösungen zur Automatisierung, Optimierung und Analyse von Netzwerken. ACI geht noch weiter und kann als „neue Geheimwaffe im Datacenter“ sehr zur Entlastung des Personals und zur Senkung der Administrations-Kosten beitragen. Ein Konzept, welches seit über drei Jahren mit Kunden der Axians umgesetzt wird. Schauen Sie sich dazu gerne auch unsere Referenz mit der Fraport AG an.

Virtuelle Erweiterungen und Multi-Cloud als Wegweiser

Multi-Cloud-Konzepte stehen bei den Unternehmen immer mehr im Fokus, sei es durch SaaS (Software as a Service) Konzepte oder Verlagerung von Applikationen nach Kostengesichtspunkten. Auch das Gefühl mit einem Anbieter einen Vendor Login zu erleiden und abhängig zu werden, fördert den Multi-Cloud-Ansatz. Aber an diese Variabilität muss sich auch die eigene IT anpassen und von ihren statischen Konzepten auf skalierbare und modulare Architekturen wechseln, die mit der Multi-Cloud interagieren.

Geschütztes & virtuelles Netzwerk
Eine virtuelle Netzwerkarchitektur ist da die Basis und bietet die Flexibilität, frei zu handeln. Quelle: iStock / kynny.

Mit dem Ansatz der Cisco SDN-Technologien für das eigene Data Center (ACI), dem Campus Netzwerk (DNA) und der Anbindung an die Multi-Cloud (SD-WAN) werden die drei Komponenten eines flexiblen, geschützten und virtuellen Netzwerks realisiert. Nur so können die Hochschulen, Institute und Lehranstalten ihre Lernplattformen weiter ausbauen, miteinander interagieren und gemeinsam übergreifend in Zukunft nutzen. Ein weiter Anwendungsfall ist die Verbindung der Hochschullabore mit den Forschungsbereichen und Produktionen in der Industrie. So können aus den Produktionsanlagen direkte Informationen erhoben werden, in die Forschungsarbeit einfließen und zur schnellen Endwicklung von Lösungen führen.

Cisco und Axians – ein starkes Gespann

Cisco ist nicht nur Marktführer bei SD-WAN, sondern auch im ganzen Bereich Software-definierter und virtueller Netzwerke. Wir von Axians haben uns dabei früh als einer der wichtigsten Partner von Cisco im deutschsprachigen Raum etabliert und tragen die Entwicklung durch Best Practices in den unterschiedlichsten Branchen maßgeblich mit. Unsere Experten haben bereits eine große Zahl an erfolgreichen SD-WAN-, DNA- und ACI-Projekten mit Cisco gemeinsam gestemmt. Wir übernehmen nicht nur die Planung und Implementierung solcher Kundenprojekte, sondern auf Wunsch auch das Management, Co-Hosting und den Support. Unternehmen oder Institutionen wie Universitäten können sich somit ganz auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und sich darauf verlassen, dass der Betrieb ihres virtuellen Netzwerkes läuft.

Ihr Interesse ist geweckt?

Im Folgenden habe ich für Sie noch einige Links zusammengetragen, die zum einen Referenzen der Axians zu SDN aus dem öffentlichen Bereich zeigen. Zum anderen finden Sie spannende Blogbeiträge, die Ihnen nochmals einen Überblick zu den Themen SD-WAN und Cisco ACI geben.

Referenzen Axians SDN aus dem öffentlichen Bereich:

➡️ Netzwerkerneuerung mit Ciso Application Centric Infrastructure (ACI) in zwei Rechenzentren

➡️ Implementierung einer applikationszentrierten Infrastruktur im Rechenzentrum von Fraport

➡️ Individueller Managed Service für die Core-Netzwerke

➡️ Netzwerkinfrastruktur für Neubauten der HRW in Bottrop und Mülheim

Blogs:

➡️ Vorhang auf für FKAPS: Warum auch KMUs von Cisco ACI profitieren

➡️ So können Sie Ihre Cloud-Kosten optimieren

➡️ SD-WAN: Hype oder nächste Netzwerk-Evolution?

 

Quelle Titelbild: iStock / DaniloAndjus

Diesen Beitrag teilen:

Weitere Beiträge

13.02.2025

Augmented Reality besonders bei jungen Deutschen immer beliebter

Redaktion Digital Chiefs

Auch wenn sich der Einsatz noch meist auf Kamerafilter für lustige Einblendungen in Videochats beschränkt, ...

Zum Beitrag
11.02.2025

5 Gründe, weshalb Glasfaser für Deutschlands digitale Zukunft unverzichtbar ist

Henry Frey

Beim Streaming stockt das Video an den wichtigsten Stellen, im Home Office bricht die Verbindung bei ...

Zum Beitrag
05.02.2025

CES: Nivida stellt KI-Kraftpaket in Mini-Form vor

Redaktion Digital Chiefs

Auf der CES 2025 in Las Vegas hat Nvidia unter anderem einen Mini-Computer mit Hochleistungskomponenten ...

Zum Beitrag
04.02.2025

Auch für B2B interessant: Rückblick auf die CES 2025

Redaktion Digital Chiefs

Die Consumer Electronics Show kurz CES in Las Vegas ist dem Namen nach eher eine B2C-Messe. Sie überrascht ...

Zum Beitrag
29.01.2025

Das europäische KI-Modell „Teuken-7B“: Multilingual und Open Source

Redaktion Digital Chiefs

Seit Ende November 2024 steht erstmals ein innerhalb der EU entwickeltes Open-Source-KI-Sprachmodell ...

Zum Beitrag