12.10.2022

Die weltweiten Lieferketten sind in Folge der Corona-Pandemie gestört, zusätzlich wirft das bald in Kraft tretende Lieferkettengesetz seine Schatten voraus. Mit einer modernen Cloud-Infrastruktur können Unternehmen beiden Herausforderungen begegnen.

Die globalen Lieferketten sind unter dem Eindruck der Corona-Pandemie in den Fokus von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geraten. Weltweite Handelsnetze und Warenflüsse, die vormals oft unbemerkt und im Stillen funktioniert haben, stehen seit bald drei Jahren unter Druck. Zuerst veränderten sich Konsumgewohnheiten über Nacht, was zu Engpässen etwa bei der Chipproduktion führte, der Onlinehandel hat schlagartig Marktanteile hinzugewonnen und musste seine Kapazitäten erhöhen, dann sorgten Corona-Ausbrüche und Lockdowns in Asien, vor allem in China, dafür, dass bewährte Nachschubwege nicht mehr funktionierten. Die Verlässlichkeit von einst ist damit nicht länger gegeben, Unternehmen sind daher in der Pflicht, sich aktiv mit dem Management ihrer Lieferketten auseinanderzusetzen.

Cloud-native Lösungen für die Herausforderungen moderner Lieferketten

Wie in vielen anderen Bereichen auch, können Unternehmen mittlerweile auch für diese Herausforderung auf bewährte, digitale Lösungen zurückgreifen, um den Überblick über ihre komplexen globalen Nachschubwege zu behalten. Bestenfalls stützen sie sich dabei auf eine modular aufgebaute Cloud-Infrastruktur, die es ihnen ermöglicht, schnell und automatisiert auf Veränderungen zu reagieren und bestehende Liefernetzwerke anzupassen. Moderne Systeme sind dabei Cloud-nativ konzipiert und stammen nicht mehr aus der On-Premises Zeit. Diese haben den Vorteil, dass sie über Schnittstellen einfach um weitere Cloud-Anwendungen und Funktionen erweitert werden können, die bereits als fertige Bausteine vorliegen.

Sollten bestimmte Situationen die Anpassung der Cloud-Anwendung erfordern, ist diese schnell und einfach über das modulare System durchführbar. Einen solchen Fall zu erkennen und darauf zu reagieren, ist ebenfalls innerhalb der Cloud mittels der dort vorhandenen Daten und durch automatisierte, KI-gestützte Analyseverfahren möglich.

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Anpassungen durch die Cloud-Anwendung sind schnell über das modulare System durchführbar (Quelle: Adobe stock / Shuo).

Daten-basierte Überwachung des Lieferkettengesetzes

Durch die in der Cloud liegenden Daten lassen sich so die gesamten Lieferketten von Unternehmen abbilden und überwachen, vom Materialnachschub über die Lieferantenkommunikation bis hin zu Lagerung und Transport der Waren. Und das ist nicht nur im Hinblick auf die Resilienz der Lieferketten von Bedeutung, sondern auch vor dem Hintergrund des ab 01. Januar 2023 geltenden Lieferkettengesetzes. Denn dieses verpflichtet Unternehmen ab einer Größe von 3000 Mitarbeitenden dazu, ihre Zulieferer in Bezug auf die Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechtsstandards in die Pflicht zu nehmen. Bei der Überprüfung können wiederum cloud-basierte digitale Lösungen hilfreich sein, um etwa Daten aus Fragebögen automatisiert und damit aus der Ferne zu überprüfen. Für Unternehmen reduziert sich damit der in Verbindung mit dem Lieferkettengesetz entstehende Aufwand erheblich.

Fazit

Globale Lieferketten stehen unter enormem Druck. Durch modulare Cloud-Systeme können Unternehmen den Herausforderungen begegnen und schnell und effizient auf Veränderungen in ihren Nachschubwegen reagieren. Zusätzlich reduziert sich durch den Einsatz digitaler Lösungen der Aufwand in Verbindung mit dem bald in Kraft tretenden Lieferkettengesetz. Unternehmen können so anhand der Daten ihrer Zulieferer automatisiert die Einhaltung der Standards überprüfen. Und das betrifft schon bald auch kleine und mittlere Unternehmen, denn mittlerweile plant auch die EU ein eigenes Gesetz mit strengen Vorgaben. Die Implementierung einer modernen Cloud-Infrastruktur zur Überwachung und Verwaltung der eigenen Lieferketten wird damit zur drängenden Aufgabe für jedes Unternehmen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / ZinetroN

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