20.03.2020

Edge Computing hat nicht den Tod der Cloud zur Folge. Beides bedingt sich gegenseitig. In einem Punkt waren wir drei IT-Experten uns einig. Beim neuen Podcast Edge Computing von Axians und IDG wurde mit diesem Mythos und weiteren Vorurteilen kurzweilig aufgeräumt.

„Edge Computing boomt. Es ist der natürliche Fressfeind der Cloud“, behauptete Sven Hansel zu Beginn unserer TECHtalks Folge mit dem Titel „Die wundersame Welt des Netzwerkrands“. Doch der Podcast-Moderator wollte uns natürlich nur provozieren.

Fakt ist aber: Es existieren zahlreiche Mythen und Irrglauben zum Thema Edge Computing in der Öffentlichkeit. Was ist übertrieben, was stimmt wirklich? Das war die Ausgangslage unseres IT-Podcasts, den es in zwei Folgen auf der „Computerwoche“-Website, bei Spotify und auch in der Soundcloud zu hören gibt.

In unserem TECHtalk über Edge Computing waren beteiligt: Sven Hansel, Manfred Bremmer, Redakteur für IT und Mobile bei IDG, dem „Computerwoche“-Verlag, und Cornelius Marks, Business Development Manager von Axians. Axians ist die IT-Sparte des französischen Vinci-Konzerns.

Wir „menschlichen“ Experten wurden dabei mit Fragen von „PAI“ unterstützt, einer „charmanten Künstlichen Intelligenz“, wie sie unser Moderator nannte.

Dezentrale Datenverarbeitung

Die „dezentrale Datenverarbeitung am Netzwerkrand“, kleine Computer, die direkt dort Daten verarbeiten, wo sie in Maschinen oder Sensoren auch anfallen, entstand, weil heute überall so viele Daten produziert werden.

Dezentrale Datenverarbeitung
Bei Maschinen in der Industrie fallen in wenigen Sekunden viele Terabyte an Daten an. Quelle: iStock / simonkr.

Wir führten an, dass wir Informationen haben, die direkt an den Komponenten erfasst werden, was letztendlich Edge ausmacht. Zudem denken Viele bei Edge nur an geringe Datenmengen kleiner Sensoren. Bei Maschinen in der Industrie fallen in wenigen Sekunden aber so viele Terabyte an Daten an, dass sie nicht alle ungefiltert in der Cloud transportiert werden können.

Des Weiteren betonten wir, dass es bei Edge Computing um eine Qualitätsverbesserung und um mehr Effizienz geht. Es dreht sich um Einsparpotenziale und um die Datenerfassung bei Sensoren.

Nicht der Tod der Cloud

Unser Axians Kollege Cornelius Marks behauptete, dass Edge Computing aber mitnichten nicht der Tod der Cloud sei. „Beim Tesla stecken 65 CPUs drin, da wird sehr viel gerechnet.“ Es sei ein Rechenzentrum auf Rädern. „Das ist alles Edge, doch es funktioniert natürlich nicht ohne die Cloud. Es sind zwei Welten in einer, beide können nicht ohne einander“, fügte er hinzu. Edge bedeute nicht, komplett auf die Cloud zu verzichten, es reduziere aber die Abhängigkeit von der Cloud.

Bei Edge komme es auch nicht unbedingt auf hohe Bandbreiten an, damit die Technik sinnvoll verwendet werden kann. Niemand müsse für den Einsatz von Edge auf den Aufbau von 5G-Netzen warten.

Edge im Hamburger Hafen

Im Hamburger Hafen gebe es heute schon 5G im Zusammenspiel mit lokalen Edge-Systemen im Live-Test, mit kleinen Rechenwerken in den Frachtern und Schleppern, teilweise in zentralen Verkehrsleitstellen und zentral in der Logistik Cloud.

Edge Systeme
Der Hamburger Hafen ist bereit für 5G. Quelle: iStock / rclassenlayouts.

Ebenso diskutierten wir über den Begriff „Fog Computing“. Manche meinten, es sei das Gleiche wie Edge Computing, denn beide Begriffe werden fast synonym verwendet. Einen Unterschied gibt es jedoch: Fog Computing ist eine Architektur, die Edge-Geräte verwendet, um einen erheblichen Teil der Berechnung, Speicherung und Kommunikation lokal durchzuführen und über das Internet-Backbone zu routen. In der Praxis verlaufen die Grenzen aber fließend.

Podcast für die Ohren in zwei Folgen

In der zweiten Folge von „Die wundersame Welt des Netzwerkrands“ erfährt man mehr über das Thema Edge Computing und Sicherheit, über mögliche Kosten, die Auswahl von Anbietern und die nötigen Ressourcen – sowie Antworten auf weitere Fragen von Nutzern.

Wenn Sie mehr über Edge Computing wissen möchten – im neuen Podcast von Axians und IDG mit erfahren Sie, was Edge ausmacht:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von w.soundcloud.com zu laden.

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Bildquelle: iStock/vgajic

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