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Redaktion Digital Chiefs
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Zum BeitragWährend der Energiemix in allen Ländern kontinuierlich in Richtung grüne Energien geht, ist nun mit dem Solarpark Centrale solaire de Labarde bei Bordeaux nach zwei Jahren ein echtes Mega-Solarprojekt an den Start gegangen. Eine der beteiligten Firmen des Meilensteins war Omexom, eine Tochter von VINCI Energies.
Deutschland war lange Zeit führend bei der Nutzung der Solarenergie. Nun ziehen aber auch diverse Länder deutlich nach, um einen nachhaltigen Energiemix anzustreben. Auch Frankreich engagiert sich. Berühmtestes Beispiel dafür ist der Solarpark von Labarde vor den Toren von Bordeaux, der nach der Einweihung im Mai 2022 einmal fast 30 Prozent der Bevölkerung der südfranzösischen Metropole mit Strom versorgen soll. Und es ist mit 140.000 Modulen auf 60 Hektar (600.000 qm) auf einer ehemaligen Mülldeponie die größte großstadtnahe Photovoltaik-Freiflächenanlage Europas. Die mit einer installierten elektrischen Leistung von 59,3 Megawatt 2022 schon 76.793 MWh an Strom geliefert. Jährlich geplant sind 75 GWh.
Ohne Heizenergie würden die Kapazitäten ausreichen, um 70.000 Menschen oder 28 Prozent der Bevölkerung von Bordeaux mit Strom zu versorgen. Mit Heizenergie reicht der von dem Solarfeld in Labarde gelieferte Strom für die Versorgung von 34.000 Menschen aus. Ganz entscheidend ist aber, dass sich dadurch jährlich 2.940 Tonnen an CO2 einsparen lassen.
Die ersten Pläne zu dem XXL-Projekt lagen bereits 2016 vor, 2018 stand dann die Finanzierung mit Bereitstellung von 60 Millionen Euro durch dir Banque des Territoires und JP Energie Environment, einem unabhängigen französischen Unternehmen, dass sich auf den bau und die Bewirtschaftung von Wind- und Solarparks spezialisiert hat.
Nach zwei Jahren Bauzeit wurden 2021 zunächst die Tranchen 1 und 2 mit einer Leistung von 22 MW oder rund 55 Prozent der vorgesehenen Gesamtkapazität fertiggestellt. Dann machte man sich an die Tranchen 3 und 4 mit Fertigstellung im Mai 2022.
In Frankreich ist sieben bis 20 mal mehr Solarstrom erforderlich, um das Ziel zu erreichen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Entsprechend wachsen bei Omexom die Projekte für Solarparks wie dem im Bordeaux. BU-Leiter Alexandre Baudelin zufolge hatte man es früher meist nur mit 5 bis 20 MW Leistung zu tun. „Heute sind Projekte mit Kapazitäten von 30, 50, 60 MW die Norm.“
In Lagarde war die größte Herausforderung aber nicht die Projektgröße, sondern die Tatsache, dass auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie von Bordeaux 2 bis 3 Millionen Kubikmeter Abfälle eingekapselt sind. Bei der Verlegung der Erdkabel musste Omexom daher darauf achten, dass keine Gase oder toxischen Flüssigkeiten austreten, was direkte Erdarbeiten unter dem Einsatz von Baufahrzeugen verbot. Stattdessen mussten extra Baustraßen aus Geotextil mit Schotterbelag angelegt werden, um Fahrzeuge und Material auf die Baustelle zu bringen. Auf dem Rasen, der unter den Paneelen wächst, grasen mittlerweile 150 Schafe und 5 Ziegen, welche die sonst üblichen großen Mäher ersetzen.
Mit dem Ausweichen auf besagte Geotextilien haben Omexom und VINCI Energies unter Beweis gestellt, wie agil sie auf unerwartete Situationen reagieren können, so wie auch die anderen VINCI-Töchter Axians und Actemium bei Industriekunden immer wieder gefordert sind, kreativ neu zu denken.
Quelle Titelbild: Adobe Stock / visoot