13.03.2020

Unternehmen können vermeintlich aufatmen, denn SAP hat die Software-Wartung für Business Suite 7 bis Ende 2027 verlängert, mit der Option einer Extended-Unterstützung bis Ende 2030. Warum Sie sich aber nicht allzu sehr entspannen sollten, beim Übergang zu SAP S/4HANA, erfahren Sie hier.

Sind haben die Migration auf das Nachfolgersystem von SAP bis jetzt vor sich hergeschoben und sind deswegen in Zeitdruck geraten? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Laut einer aktuellen Umfrage von der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe (DSAG) wollen viele Unternehmen den Umstieg in diesem Jahr anpacken, 2019 lief dagegen schleppend.

SAP hat es erkannt und die Erweiterung der Regelungen für die Vertragsumstellung angekündigt. Als Kunde können Sie, wenn Sie auf SAP S/4HANA umstellen wollen, SAP Business Suite 7 und SAP S/4HANA bis zum Abschluss der Umstellung parallel nutzen. Die bisherige Regelung gewährleistete es nur bis Ende 2025, dem ursprünglichen Wartungsende des Vorgängersystems.

Mit der Verlängerung der Deadline für Business Suite 7 bis Ende 2027 gewinnen Sie zwar Zeit für die Planung der Umstellung und eine optionale Extended-Wartung bis Ende 2030 können Sie sogar gegen Aufpreis dazu erwerben. Trotzdem sollten Sie sich jetzt nicht zurücklehnen, denn das Kernproblem bleibt gleich: Die Umstellung braucht Zeit und eine gute Planung. Eine Ressource, die auch jetzt trotz Verlängerung noch knapp sein kann.

Projektstau und nicht genügend Berater

Die Walldorfer wollen mit der Wartungsverlängerung dem befürchteten Projektstau – verursacht durch das zögerliche Handeln der Unternehmen – entgegenwirken. SAP gibt den Kunden mehr Zeit für den Übergang zu S/4HANA, weil der bisherige Zeitdruck viele Unternehmen überfordert hat. Sie wissen, dass eine SAP-Umstellung nicht einfach eine weitere Migration ist, sondern Einfluss auf Geschäftsprozesse und Business-Modelle entlang der gesamten Wertschöpfungskette hat.

Nutzen Sie die zusätzliche Zeit sinnvoll!
Nutzen Sie die zusätzliche Zeit sinnvoll! Quelle: iStock/artisteer

Die Entscheidung hat ebenfalls mit Situation auf dem SAP-Dienstleistermarkt zu tun. Es gibt einfach nicht ausreichend Beraterkapazitäten, um den Bedarf bis 2025 zu decken. Viele Unternehmen hat das vor einem Umstieg abgeschreckt. Ob es zukünftig genug Berater geben wird, ist noch offen.  Denn durch die große Nachfrage wird es auch in Zukunft zu einem Engpass an guten Beratern kommen, da sie schon für andere Projekte im Einsatz sind. Daher sollte man frühzeitig mit der Planung starten und sich einen kompetenten Partner suchen: Jetzt sind die Ressourcen noch da.

Richtig planen und los geht’s

Nutzen Sie die zusätzliche Zeit sinnvoll. Nehmen Sie sich die Zeit für eine ausführliche Roadmap, planen Sie Puffer in die Migration ein und überlegen Sie, welche strategischen Themen Sie durch S/4HANA unterstützen und wo sie Mehrwerte generieren möchten. Die Entscheidungen über die wesentlichen Weichenstellungen bleiben Pfeiler der Vorplanung und machen Sie letztendlich zum Vorreiter.

Sie wollen auch SAP S/4HANA implementieren, zögern aber noch, weil das Projekt so komplex erscheint? In unserem Artikel „SAP S/4HANA: Sorgenkind Schnittstellen – Wie Sie Projektrisiken bei der Projekteinführung vermeiden“ erfahren Sie, wie Sie Problempunkte und Schwierigkeiten gekonnt umgehen und Ihre Implementierung ans Ziel führen.

 

Bildquelle: unsplash/marek levak

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