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30.11.2020 | Jörg Bastel

Mit dem Innovationsmotor Co-Creation virtuell durchstarten

Die Corona-Pandemie schränkt weltweit die wirtschaftlichen Aktivitäten ein. Zugleich wird sie von vielen Unternehmen aber auch als Chance genutzt, um neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erschließen. Unternehmen werden mutiger und überwinden Bedenken, die sie bisher am virtuellen Arbeiten in interdisziplinären Teams hinderten. Hier unterstützt die Digitalschmiede von VINCI Energies tatkräftig bei der digitalen Transformation. Wir haben die letzten Monate dazu genutzt, um unsere bewährte Methode der Co-Creation noch intensiver auf die virtuelle Zusammenarbeit auszurichten.

Die einfache und überzeugende Co-Creation-Idee

Die Idee hinter Co-Creation ist einfach: Ein Unternehmen stellt ein interdisziplinäres Team aus verschiedenen internen Fach- und Wissensgebieten zusammen. Dieses kooperiert mit einem IT-Systemintegrator und dessen Partnern wie Herstellern, Technologiepartnern sowie Startups. Gemeinsam entwickeln sie in einem mehrtägigen agilen und inzwischen virtuellen Arbeitsansatz Lösungen, Use Cases und Geschäftsmodelle für konkrete Fragestellungen, die das Unternehmen beschäftigen.

Der Kunde bringt so eine Fragestellung und vielfältige Blickwinkel aus der eigenen Geschäftspraxis ein. Im Workshop treffen sie auf Organisationen, die passende Möglichkeiten aktueller Technologien vermitteln. Für Nischenthemen können beispielsweise hochgradig spezialisierte Startups in die Entwicklung einbezogen werden.

Schnelles Prototyping, viele Chancen, wenig Risiken

Durch die gemeinsame Arbeit können die unternehmensübergreifenden Teams schneller neue Prototypen umsetzen, die direkt auf das Unternehmen zugeschnitten sind und sich deshalb später leichter skalieren lassen.

Der Kunde – besser Entwicklungspartner – erhält das auf ihn zugeschnittene Know-how. Bereits während der Konzeptentwicklung sieht er regelmäßig die Zwischenergebnisse und kann dazu Rückmeldung geben. Die Vielfalt der involvierten Fachleute zeigt ihm jederzeit unterschiedliche Perspektiven auf.

Dadurch ersparen sich alle Beteiligten Irrwege und Fehlannahmen, die in anderen Vorgehensweisen manchmal zu spät erkannt werden. Statt Mängel erst an einem Prototyp zu reklamieren, kann das Team den Prozess frühzeitig in die gewünschte Richtung lenken.

Allerdings führt nicht jeder Ansatz zu einem Prototyp, oft geht es auch darum Machbarkeit und neue Chancen zu ergründen. In jedem Fall gewinnen die Kunden eine sehr wertvolle Erfahrung und sparen sich somit Fehlinvestitionen.

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Unternehmensübergreifenden Teams können schneller neue Prototypen umsetzen, die direkt auf das Unternehmen zugeschnitten sind. Quelle: iStock / IvelinRadkov

Aus einer Anforderung entstehen vier konkrete Lösungsvorschläge

Ein eindrucksvolles Beispiel finde ich den Fall eines Technologiekonzerns, der sein Co-Creating-Team über das Startup-Connect Programm der Digitalschmiede aufgestellt hat, um die optische Qualitätskontrolle in seiner Produktion zu automatisieren. Das Team startete ursprünglich mit einer Herausforderung. Wir prüften, ob und welche aktuellen Technologien im Umfeld der Bilderkennung sich für die Optimierung der Prozesse zur Entlastung der Mitarbeiter eignen. Bereits nach wenigen Tagen endete der Arbeitsansatz mit vier konkreten Ideen, wie künstliche Intelligenz (KI) helfen kann.

Eine ähnliche Erfahrung machte das Aachener Start Up S O NAH. Die Firma bietet eine Sensor-Plattform und einen Bilderkennungsalgorithmus an, die zusammen unmarkierte Autoabstellplätze in Echtzeit ermitteln. Beim Co-Creation Workshop traf S O NAH auf die VINCI Energies Marke Omexom, die auf Erzeugung, Übertragung, Umwandlung und Verteilung von Energie spezialisiert ist. Gemeinsam fanden sie schnell einen Ansatz, der kostengünstiger und dadurch auch für Städte mittlerer Größe interessant ist.

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Beschleunigter Co-Creation-Ansatz durch virtuelles Arbeiten

Gemeinsam mit einem Versorgungsdienstleister arbeiteten wir an der Fragestellung, wie mithilfe von digitalen Plattformen Wartungsprozesse optimiert und künftig auch neue technische Lösungen für Kunden angeboten werden können. Im Fokus standen dabei Anforderungen für klassisches Condition Monitoring über alle Anlagen und Betriebsstätten hinweg sowie die vorausschauende automatische Erkennung von Stillständen. In der weiteren Perspektive interessant waren Ansätze zur Implementierung eines App-Stores für eigene Kunden. Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und externen Dienstleistern erfolgte hier weitgehend virtuell – aber trotzdem enorm nah und intensiv. Die infrage kommenden Plattformen wurden von den externen Anbietern in einer Art Hackathon gepitcht. Nach dem ersten Auswahlverfahren wurde dann bei einem konkreten Proof of Concept in der Produktionstätte die am besten geeignete Lösung gewählt. Das Digitalschmiede Team unterstütze den Kunden bei der Vorauswahl, der Aufgabenstellung und der vollständigen Betreuung bis hin zum Proof of Concept.

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Co-Creation kann Budget sparen und die CO2-Bilanz verbessern. Quelle: iStock / Fokusiert

Virtuell zu realen Erfolgen

Unser Learning aus den letzten Monaten: Virtuelles Co-Creation lässt sich in mehrfacher Hinsicht als echter Innovationsbeschleuniger nutzen. Die entfallenden Reise- und Übernachtungsaufwände sparen Budget und verbessern die CO2-Bilanz. Die intensivere Arbeitsweise im virtuellen Raum führt viel schneller zu konkreten Ergebnissen, die sich zügig umsetzen und skalieren lassen. Alle Zwischenschritte auf dem Weg zur digitalen Lösung sind transparent dargestellt. Nicht zuletzt wirkt die Geschwindigkeit, mit der Ergebnisse erzielt werden, so motivierend, dass viele so bald wie möglich die nächste Digitalinitiative starten.

Wenn Sie Ideen und eigene Herausforderungen haben, dann unterstützen wir Sie dabei, Ihren eigenen virtuellen Co-Creation-Ansatz zu starten. Schreiben Sie mir gerne oder informieren Sie sich hier über das Startup-Connect Programm der Digitalschmiede.

Quelle Titelbild: iStock / YinYang

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