Nationales IT-Lagezentrum will Cybersicherheit substanziell erhöhen

Das von Bundesinnenministerin Nancy Faser am 6. Februar 2024 beim BSI in Bonn eingeweihte neue Nationale IT-Lagezentrum soll mit zehn Arbeitsplätzen sowie mit neuer Netzinfrastruktur entscheidend zur Cybersicherheit in Deutschland beitragen. Der Branchenverband Bitkom begrüßt das neue Lagezentrum und verweist auf Schäden in Höhe von über 200 Milliarden Euro im Jahr, die auf Cybercrime zurückgehen.

Modernste Kommunikationstechnik soll in dem von Ressortchefin Nancy Faeser im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Anfang Februar 2024 eingeweihten neuen Nationalen IT-Lagezentrum mit zehn Arbeitsplätzen im Regelbetrieb helfen, die Cybersicherheitslage Deutschlands rund um die Uhr zu überwachen. Das bisherige Zentrum, dessen Ausstattung nicht mehr auf dem Stand der Technik war, hat über die 22 angeschlossenen Meldestellen schon jährlich rund 2.800 relevante Sicherheitsvorfälle und Schwachstellen registriert. Derzeit sind es laut BSI knapp 70 pro Tag.

Die Hoffnung ist groß, über die modernste Kommunikationstechnik, darunter allein 19.000 Meter Netzwerkkabel, noch wirksamer Cybercrime auf der Spur zu sein. Im Ernstfall soll sich das „Herz der operativen Cyberabwehr“ schnell in ein nationales IT-Krisenreaktionszentrum verwandeln. In so einem Fall arbeiten dort dank der modernen neuen Infrastruktur bis zu 100 IT-Sicherheitskräfte orchestriert zusammen.

Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst begrüßt das neue Lagezentrum: „Im vergangenen Jahr sind der deutschen Wirtschaft 206 Milliarden Euro Schaden durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie digitale und analoge Industriespionage und Sabotage entstanden.“

Knapp zwei Drittel der Unternehmen (63 Prozent) rechneten damit, in den kommenden zwölf Monaten Opfer von Cyberangriffen zu werden. „Deshalb müssen wir alles tun, um ein Höchstmaß an Cybersicherheit zu gewährleisten, die mitentscheidend für unsere digitale Souveränität und unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit sein wird“, so Wintergerst.

Rund 63 Prozent der Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einem Cyberangriff (Quelle: Adobe Stock / NicoElNino).

Auch die Polizeigewerkschaft begrüßt das neue Nationale IT-Lagezentrum. Sie äußert dabei die Hoffnung, Doppelarbeit von Bund und Ländern zukünftig zu vermeiden und zu mehr Kooperation zu finden. Im ebenfalls beim Bonner BSI heimischen Nationalen Cyber-Abwehrzentrum, das mit dem neuen Lagezentrum eng zusammenarbeiten soll, arbeiten laut Heise bereits Ermittler des Bundes sowie Vertreter:innen von Bundeswehr und Zoll zusammen.

Wie das BSI schreibt, wird das Lagezentrum im Rahmen der Bürozeiten durch eigene Expert:innen für Kritische Infrastrukturen (KRITIS), das kurz CERT genannten Computer Emergency Response Team des Bundes und durch Informationssicherheitsoffiziere des Kommandos Cyber und Informationsraum (KdoCIR) der Bundeswehr unterstützt. Außerhalb der Bürozeiten sollen CERT-Bund und KRITIS in Rufbereitschaft gehen.

Das neue Nationale IT-Lagezentrum soll die allgemeine Cybersicherheitslage in Deutschland erhöhen, schützt speziell aber besonders auch die deutsche Wirtschaft. Viele Unternehmen haben schon aktiv Sicherheitsvorfälle gemeldet, obwohl einige sich auch zurückhalten, weil sie Imageschäden befürchten. Daher ist es umso wichtiger, die Meldungen anonym und höchst vertraulich zu behandeln. Denn je besser die Datenlage, desto besser lassen sich Unternehmen schützen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / GreenOptix

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