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Öffentliche Verwaltung erhöht Investitionen in IT-Strukturen

Für die öffentliche Verwaltung beginnt langsam aber sicher der Weg zur digitalen Transformation. Dies lässt sich anhand aktueller Prognosen erschließen: Staatliche Akteure planen nach einem Rückgang im vergangenen Jahr für 2023 sogar wieder höhere Ausgaben in diversen Bereichen. Auch der Bund investiert in eine standardisierte IT.  

Die öffentliche Verwaltung ist, besonders hierzulande, nicht gerade Vorreiterin in Sachen Digitalisierung. Jedoch hat nicht nur die Wirtschaft im Zuge der Corona-Pandemie einen wahren Fortschrittsschub in Richtung digitaler Transformation erhalten, auch staatliche Stellen haben die Zeichen der Zeit erkannt.

Laut aktuellen Zahlen und Analysen des Forschungs- und Beratungsunternehmens Gartner plant die öffentliche Hand ihre Investitionen im Bereich der Digitalisierung nach einem Rückgang im Vergangenen Jahr 2023 wieder zu intensivieren. Weltweit sollen sich die Summen auf 589 Milliarden US-Dollar belaufen.

Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und digital optimierte Prozesse

Die Analysten gehen damit von einem Plus von rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Ziel ist es, durch die Investitionen vor allem die Benutzerfreundlichkeit der diversen Dienste für die eigenen Bürger zu verbessern und diese grundsätzlich digital verfügbar zu machen. Die Erfahrungen aus den Pandemie-Jahren und den sich wandelnden Bürger*innen-Vorstellungen an digitalen Services haben gezeigt, dass viele staatliche Verwaltungsleistungen nach wie vor analog, ortsabhängig und zeit-, personal- und damit kostenintensiv sind.

Durch Digitalisierung und Automatisierung sollen die Prozesse optimiert werden, gleichzeitig fällt der Aufwand für die Instandhaltung von in die Jahre gekommenen Altsystemen weg. Die IT-Verantwortlichen differenzieren ihre Investitionen dabei und richten ihren Fokus konkret auf bestimmte Bereiche.

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Die Prozesse sollen durch Digitalisierung und Automatisierung optimiert werden (Quelle: Adobe stock / NicoElNino).

Differenzierte Investitionen in verschiedene IT-Bereiche

In einigen Segmenten ist sogar mit einem weiteren Rückgang der Ausgaben zu rechnen. So etwa im Bereich Rechenzentrumssysteme, wo sich dieser Trend bereits im Jahr 2022 abzeichnete. Auch für Telekommunikationsdienstleistungen und interne Services veranschlagen die CIOs weniger Investitionen.

Die Kosten für neue Softwareprodukte sollen hingegen stark ansteigen: Die Experten von Gartner rechnen hier mit einem Plus von bis zu 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Danach folgen weitere IT-Dienstleistungen mit acht Prozent Wachstum. Priorität hat zudem vor allem die Transformation von Anwendungen und Diensten in die Cloud, mit dem besonderen Fokus auf XaaS (Anything as a Service), sowie der Auf- und Ausbau der Schutzsysteme gegen Cyberkriminelle.

Die IT-Konsolidierung Bund

In Deutschland läuft bereits seit 2020 die sogenannte IT-Konsolidierung Bund. Unter Federführung des Bundesfinanzministeriums sollen hierbei bis ins Jahr 2025 die IT-Systeme der diversen Bundesbehörden und Ministerien standardisiert und gebündelt werden.

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Bis 2025 sollen die IT-Systeme der diversen Bundesbehörden standardisiert und gebündelt werden (Quelle: Adobe stock / Zaleman).

Ziel ist eine wirtschaftlichere und sicherere Verwaltung auf Bundesebene. Hierzu entstehen verschiedene Komponenten einer einheitlichen IT-Infrastruktur des Bundes, der sogenannten IT-Betriebsplattform Bund, etwa der Bundescloud Server, der die Verfügbarkeit flexibler, skalierbarer und sicherer Serverkapazitäten sicherstellt und hierfür Rechenzentren in Deutschland nutzt.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / studio v-zwoelf

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