08.03.2022

Nur wer die im eigenen Unternehmen anfallenden Daten effektiv nutzt und eine einheitliche Datenstrategie fährt, gewinnt einen Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern. Bei vielen besteht hier Nachholbedarf, wie die Studie von Yougov und Hewlett Packard Enterprise zeigt.

Daten entwickeln sich immer mehr zur wichtigsten Ressource des 21. Jahrhunderts. Um ihr gewinnbringendes Potential voll auszuschöpfen, benötigen Unternehmen eine effektive Analyse- und Verarbeitungsstrategie, die alle Bereiche und Abteilungen umfasst. Dass es hierbei noch vielfach Nachholbedarf gibt, zeigt die Studie des Marktforschungsunternehmens Yougov in Auftrag von Hewlett Packard Enterprise.

Hierbei wurden 803 Führungsverantwortliche aus dem DACH-Raum zum Themenbereich Datenverarbeitung in ihrem Unternehmen befragt und diese nach dem von HPE entwickelten sogenannten Reifegradmodell hinsichtlich ihres Umgangs mit Daten eingeschätzt. Der Index von HPE reicht von 1, „Datenanarchie“, bis 5, „Datenökonomie“. Das Reifegradmodell zieht zur Bewertung sechs Parameter, etwa strategische, organisatorische und technologische Merkmale, heran.

Vor allem Vorstände und Geschäftsführer sehen ihre eigene Datenstrategie kritisch

Die Studie zeigt, dass vor allem C-Level-Verantwortliche noch Luft nach oben sehen, was ihre Datenanalysestrategie betrifft. 65 Prozent der Vorstände und Geschäftsführer sagen aus, dass ihr Unternehmen über keine Datenstrategie verfügt. Insgesamt liegt der Anteil der Führungskräfte, der dieser Meinung ist, hier bei 37 Prozent.

Des Weiteren geben drei Viertel der befragten Vorstände an, dass ihr Unternehmen Daten nicht systematisch auswertet und dementsprechend nicht ökonomisch verwerten kann, etwa in Form von datenbasierten Produkten. Auch hier liegt der Anteil der anderen Führungskräfte „nur“ bei 50 Prozent. Nicht weiter verwunderlich ist, dass laut Aussage der Befragten auch kaum innovative Technologien, wie KI-Methoden zur Datenanalyse, zum Einsatz kommen. Zwei Drittel der Führungskräfte insgesamt und 85 Prozent der Vorstände geben das für ihr Unternehmen an.

KMUs hinken weiter hinterher

Dass vor allem KMUs im DACH-Raum noch Potential hinsichtlich der Verwertung ihrer Daten haben, zeigt ein genauer Blick auf das Reifegradmodell von HPE. Liegt der Schnitt der untersuchten Unternehmen hier bei, ebenfalls keineswegs hervorragenden 2,1 Punkten, kommen Unternehmen bis 250 Mitarbeitenden auf einen Wert von gerade einmal 1,7. Oftmals werden Daten hier nur in den einzelnen Abteilungen ausgewertet und stehen hier nur in den jeweiligen Applikationen zur Verfügung.

Umfrage Datenstrategie Unternehme Digital Chiefs
Der Weg hin zu einer Datenökonomie ist für viele Unternehmen noch ein langer, die die Ergebnisse zeigen. Quelle: HPE

Der Datentransfer kann nur über individuelle Schnittstellen erfolgen, um ihre Nutzung auch in anderen Anwendungen zu ermöglichen, was einen erheblichen Mehraufwand darstellt. Nur 9 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen über eine zentrale Anwendung zur Datenverarbeitung verfügt und bei gerade einmal 6 Prozent sind hier auch externe Daten Teil der Analyse.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / NicoElNino

Diesen Beitrag teilen:

Weitere Beiträge

13.02.2025

Augmented Reality besonders bei jungen Deutschen immer beliebter

Redaktion Digital Chiefs

Auch wenn sich der Einsatz noch meist auf Kamerafilter für lustige Einblendungen in Videochats beschränkt, ...

Zum Beitrag
11.02.2025

5 Gründe, weshalb Glasfaser für Deutschlands digitale Zukunft unverzichtbar ist

Henry Frey

Beim Streaming stockt das Video an den wichtigsten Stellen, im Home Office bricht die Verbindung bei ...

Zum Beitrag
05.02.2025

CES: Nivida stellt KI-Kraftpaket in Mini-Form vor

Redaktion Digital Chiefs

Auf der CES 2025 in Las Vegas hat Nvidia unter anderem einen Mini-Computer mit Hochleistungskomponenten ...

Zum Beitrag
04.02.2025

Auch für B2B interessant: Rückblick auf die CES 2025

Redaktion Digital Chiefs

Die Consumer Electronics Show kurz CES in Las Vegas ist dem Namen nach eher eine B2C-Messe. Sie überrascht ...

Zum Beitrag
29.01.2025

Das europäische KI-Modell „Teuken-7B“: Multilingual und Open Source

Redaktion Digital Chiefs

Seit Ende November 2024 steht erstmals ein innerhalb der EU entwickeltes Open-Source-KI-Sprachmodell ...

Zum Beitrag