26.01.2022

Die Umsätze für IT-Sicherheit in Deutschland sind laut IDC auf ein neues Rekordniveau von 6,2 Milliarden Euro angestiegen. Ob wegen oder trotz der Pandemie, wie Bitkom schreibt, bietet noch Diskussionsstoff.

Es ist gar nicht so lange her, da hat das Bundeskriminalamt (BKA) die Jahresstatistik für 2020 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der Einbrüche in Deutschland zwar zurückgegangen, weil sich viele Menschen im Homeoffice befanden, im Gegensatz dazu kam es aber in den Bereichen Wirtschafts- und Cyberkriminalität zu einer deutlichen Zunahme. Vielleicht erklärt das auch, warum die Ausgaben für IT-Security in Deutschland 2021 laut IDC mit 6,2 Milliarden Euro nach 2020 schon rekordverdächtigen 5,6 Milliarden Euro ein neues Allzeithoch erreicht haben. Der Branchenhauptverband Bitkom spricht in seiner Meldung davon, dass die Ausgaben für IT-Sicherheit „trotz der Pandemie“ 2021 um 9,7 Prozent nach oben gegangen sind.

Für 2022 ist ein weiterer Anstieg von 9,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro bei den IT-Security-Umsätzen in Deutschland prognostiziert. Quelle: Bitkom

Für 2022 ist ein weiterer Anstieg von 9,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro bei den IT-Security-Umsätzen in Deutschland prognostiziert, erklärte das US-Marktforschungsinstitut IDC anlässlich der Eröffnung der it-sa in Nürnberg, Europas größter Fachmesse für IT-Sicherheit. Im Schnitt sollen die Ausgaben bis 2025 um 9,5 Prozent auf dann rund 8,9 Milliarden Euro ansteigen.

„Cyberangriffe sind für die Wirtschaft zu einer existenziellen Bedrohung geworden. Für Unternehmen und Verwaltungen ist eine hohe IT-Sicherheit überlebensnotwendig und muss fester Bestandteil guten Managements sein“, kommentiert Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, die erwarteten Umsatzsteigerungen im Bereich Cyber-Security. „Die Corona-Krise hat gezeigt, wie verwundbar viele Firmen sind. Die Ausgaben für IT-Sicherheit werden künftig weiter steigen“, so Dehmel weiter.

Vorgestellt hat das US-Marktforschungsinstitut IDC die neuen Zahlen und Prognosen anlässlich der Eröffnung der it-sa in Nürnberg am 12. Oktober 2021. Dehmel lobt Europas größte Messe für Cybersicherheit als „einzigartigen Überblick und Einblick in Technologien und Lösungen der IT-Sicherheit und sagt, nur die Wenigsten wüssten genau, wie sie ihre Organisation wirklich sicher machen und „im Fall der Fälle“ Schäden minimieren könnten.

Ziemlich genau die Hälfte der Ausgaben für IT-Sicherheit in Deutschland machen Services aus. Für 2021 wird hier ein Plus von 9,8 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro prognostiziert. Die erwartete Steigerungsrate für IT-Sicherheitssoftware liegt mit 11,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro leicht höher. Die Umsätze für spezielle Geräte und Hardware stagnieren tendenziell, werden 2021 aber trotzdem um 4,9 Prozent auf 815 Millionen Euro ansteigen, so die IDC-Prognosen.

Wie Dehmel fordert, muss die IT-Sicherheit ein politischer Schwerpunkt in der neuen Legislaturperiode werden. Denn: „Die Sicherheit unserer Technologien entscheidet maßgeblich über Krisenresilienz, Erfolg und Souveränität der deutschen Wirtschaft.“

Die Analysten von Gartner haben im Mai 2021 Zahlen vorgelegt, wonach die weltweiten Ausgaben für Informationssicherheit und Risikomanagement in dem Jahr um 12,4 Prozent auf 150,4 Milliarden Dollar ansteigen werden. Rechnet man die von Gartner für 2022 erwarteten globalen IT-Gesamtausgaben von 4,5 Billionen Dollar oder rund 3,977 Billionen Euro dagegen, scheint die Cybersicherheit immer noch unterbemittelt zu sein. Denn selbst wenn die Ausgaben für IT-Sicherheit 2022 in ähnlicher Weise auf dann rund 170 Milliarden Euro ansteigen würden, wären es weiterhin nur weniger als 4 Prozent der weltweiten IT-Gesamtausgaben. Allerdings wird die IT-Sicherheit wie bei Axians und anderen IT-Dienstleistern immer mehr zum integralen Bestandteil von Software-Produkten und Cloud-Services, weshalb es schwer sein dürfte, hier eine genaue Trennlinie zu ziehen.

Bildquelle Titelbild: kamiphotos

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