Innovative Lösungen für IT- und OT-Sicherheit auf der it-sa 2024 interaktiv erleben
Redaktion Digital Chiefs
Vom 22. bis 24. Oktober 2024 versammelt sich die IT-Sicherheitsbranche in Nürnberg zur it-sa Expo ...
Zum BeitragDie Wartung von großen Schiffen ist gefährlich, teuer und extrem zeitaufwendig. Das soll sich mit dem neuen von der EU geförderten Projekt ändern: Autonome Roboter übernehmen die Instandhaltung und Reinigung der Ozeanriesen.
Für die Reinigung von Containerschiff-Rümpfen werden derzeit bis zu acht Tage benötigt. Meist ist dies auch mit horrenden Kosten für Werften und Reedereien verbunden. Das soll sich nun ändern: Das Projekt „BugWright2 Autonomous Robotic Inspection and Maintenance on Ship Hulls and Storage Tanks“ plant eine autonome Lösung durch Roboter. Auch die Europäische Kommission hält dies für eine gute Idee und unterstützt die Entwickler über das EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation HORIZON 2020.
Dem Projekt-Team geht es vor allem um eines: Innovation und Mehrwerte für die Wirtschaft zu verbinden. Diese Idee stieß bisher auf wenig Zuspruch: „Es gibt zwar ferngesteuerte Anlagen, die den Menschen bei der Wartung der Schiffe unterstützen, aber bisher ist es noch nicht gelungen, autonome Roboter hierfür zum Einsatz zu bringen. Die Robustheit und Verlässlichkeit solcher Systeme konnte noch nicht hinreichend nachgewiesen werden, um Reedereien und Endnutzer vom Potenzial zu überzeugen“, wie Stephan Weiss, Leiter der Gruppe Control of Networked Systems (CNS) an der Universität Klagenfurt betonte. Zusammen mit seinem Team arbeitet er an vielen Teilen des Projekts aktiv mit.
Dem Projekt-Team geht es allerdings nicht nur um die Reinigung der Schiffe – auch die Inspektion soll von den Robotern übernommen werden. Aber wie können die Roboter Zeit und Geld sparen? Grund hierfür ist die entfallende Wartezeit. Die Roboterteams führen parallel zur Anlegezeit während der Ent- und Beladung des Schiffes im Hafen die Inspektion und Reinigung der Schiffe durch. So sparen die Redereien der Schiffe unnötige Kosten durch die tagelange Wartezeit. Zudem hat die Zeitersparnis auch positive Auswirkung auf die Umwelt. Bei sauberen, modernen Schiffen können die Roboter der Treibstoff-Verbrauch dadurch fünf bis zehn Prozent senken, bei verschmutzten, älteren Schiffen sogar um 30 Prozent.
Laut Projektplan kommen unterschiedliche Roboter in Einsatz: Micro Aerial Vehicles (MAV), also kleine Drohnen und autonome Unterwasserfahrzeuge (Autonomous Underwater Vehicles, AUV) steuern die Arbeit zusammen mit magnetischen Raupenfahrzeugen, die an der Schiffswand justiert werden.
Durch die Künstliche Intelligenz sollen beispielsweise Korrosionsflecken identifiziert und entfernt werden. „Wir wollen dabei erreichen, dass der oft gefährliche Einsatz von Personen für Inspektionsarbeiten minimiert werden kann und diese Arbeitskräfte in sicherer Distanz den Prozess verfolgen und gegebenenfalls live anpassen können“, erläutert Stephan Weiss.
Quelle Titelbild: Adobe Stock / Lassedesignen