18.03.2022

Die Deutschen neigen dazu, sich schlechter zu machen, als sie sind. Bei der industriellen oder gewerblichen Nutzung des Internets der Dinge belegt die Bundesrepublik zwar nicht den Spitzenplatz, sie ist aber unter den ersten fünf EU-Ländern.

Das Internet of Things (IoT) hat immer noch den Ruf, hauptsächlich Privatverbraucher anzusprechen, damit die zum Beispiel aus der Ferne ihr Smart Home steuern können. Dabei ist der industrielle und gewerbliche Nutzen längst auf der Überholspur. Deutschland und hiesige Unternehmen sind dahingehend im oberen Fünftel der 27 EU-Länder, berichtet das Bundesamt für Statistik (Destatis) mit Verweis auf Eurostat-Daten.

Mehr als ein Drittel oder 36 Prozent der Unternehmen in Deutschland mit mindestens 10 Beschäftigten haben demnach 2021 Geräte oder Systeme genutzt, die sich über das Internet fernsteuern und auslesen lassen. Im EU-Durchschnitt waren es 29 Prozent der Unternehmen. Am weitesten sind der Statistik zufolge Österreich mit 51 Prozent, Slowenien (49 Prozent), Finnland und Schweden mit jeweils etwa 40 Prozent der Unternehmen, die 2021 die IoT-Anbindung von Maschinen und Dienstleistungen nutzten.

Deutschland war wie gesagt mit 36 Prozent auf Platz 5, ebenfalls noch über EU-Durchschnitt waren 2021 Irland, Zypern, Italien und Tschechien, leicht unter dem Durchschnitt Belgien, Lettland, Litauen und Malta. Die Schlusslichter im EU-Raum bildeten 2021 Rumänien (etwa 11 Prozent), Bulgarien (15 Prozent), Estland und Polen mit ebenfalls unter 20 Prozent und die Dänen, die gerade auf der 20-Prozent-Marke landeten.

Besonders oft setzen deutsche Unternehmen das Internet der Dinge für Sicherheitstechnik wie intelligente Alarmsysteme, Rauchmelder und Sicherheitskameras ein. Diese kommen wie im EU-Durchschnitt bei 21 Prozent der Unternehmen in Deutschland zum Einsatz, dahinter schließen sich Energiemanagement (11 Prozent verglichen mit 9 Prozent im EU-Schnitt) und die Wartung von Maschinen (Stichwort Predictive Maintenance, 9 Prozent in Deutschland und 7 Prozent in der EU) an. Logistikmanagement und das Überwachen und Steuern von Produktionsprozessen kommen in Deutschland wie im EU-Durchschnitt auf 6 respektive 5 Prozent. Noch relativ wenig im Einsatz sind Systeme zur Nachverfolgung von Kundenaktivitäten (3 Prozent in Deutschland und 4 Prozent in der EU).

Quelle Titelbild: Adobe Stock/metamorworks

Diesen Beitrag teilen:

Weitere Beiträge

11.02.2025

5 Gründe, weshalb Glasfaser für Deutschlands digitale Zukunft unverzichtbar ist

Henry Frey

Beim Streaming stockt das Video an den wichtigsten Stellen, im Home Office bricht die Verbindung bei ...

Zum Beitrag
05.02.2025

CES: Nivida stellt KI-Kraftpaket in Mini-Form vor

Redaktion Digital Chiefs

Auf der CES 2025 in Las Vegas hat Nvidia unter anderem einen Mini-Computer mit Hochleistungskomponenten ...

Zum Beitrag
04.02.2025

Auch für B2B interessant: Rückblick auf die CES 2025

Redaktion Digital Chiefs

Die Consumer Electronics Show kurz CES in Las Vegas ist dem Namen nach eher eine B2C-Messe. Sie überrascht ...

Zum Beitrag
29.01.2025

Das europäische KI-Modell „Teuken-7B“: Multilingual und Open Source

Redaktion Digital Chiefs

Seit Ende November 2024 steht erstmals ein innerhalb der EU entwickeltes Open-Source-KI-Sprachmodell ...

Zum Beitrag
28.01.2025

Was tun gegen „weiße Flecken“? Neue Lösungen für eine flächendeckende Versorgung des ländlichen Raums

Matthias Lehniger

Die flächendeckende Versorgung mit schnellem und zuverlässigem Internet ist die Grundlage für eine ...

Zum Beitrag