Externe Fachkräfte machen den Großteil der IT-Organisationen aus
03.11.2021 | Silvia Hänig

Externe Fachkräfte machen den Großteil der IT-Organisationen aus

Der landesweite Digitalisierungspush hat dann doch etwas Nervenkitzel in die täglichen Arbeitsroutinen gebracht. Zumindest in die IT-Etagen. Hier konnte man beobachten, wie IT-Investitionen gelockert wurden und Projektvolumen regelrecht explodierten. Ohne die permanente Unterstützung externer Fachkräfte, wäre dieser Kraftakt nahezu unmöglich gewesen.

Nichts ist für einen Fachbereich ärgerlicher, als für laufende und neue IT-Projekte nicht die richtigen Kompetenzen verfügbar zu haben. Davon kann Erik Schönemann, Einkaufsmitarbeiter für IT-Dienstleistungen beim Gema-Dienstleister it4ipm ein Lied singen. „Im Zuge der Digitalisierung haben wir mehrere neue Technologien parallel eingeführt. Das hatte zur Folge, dass wir viele unterschiedliche Projekte gleichzeitig „staffen“ mussten. Vom Test-Manager bis zum Projektleiter war da alles dabei. Kurzfristig geht das nur durch schnell verfügbare externe Spezialisten. Er fügt hinzu: „Bei der Modernisierung der gesamten IT-Infrastruktur gehört es auch dazu, sich mit den Altsystemen auszukennen, wie zum Beispiel bei Cobol. Aber intern sind diejenigen, die diese Programmiersprache beherrschen, schon längst in Rente. Daher greifen wir für diesen Zweck ebenfalls auf spezialisierte Externe zurück.“

Tatsächlich lässt sich der erhöhte Bedarf an externen Fachkräften auch konkret beziffern. So fand die aktuelle Erhebung von IDG Research in Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern wie Hays, Etengo und Dbits heraus, dass die Relevanz von externen Fachkräften innerhalb der vergangenen 12 Monate um 78 Prozent gestiegen ist. Schaut man dabei explizit auf die Aussagen der projektverantwortlichen IT-Manager, liegt ihr Stellenwert sogar bei 85 Prozent. Zumindest in den IT-Organisationen scheint sich also die seit Jahren diskutierte vielbeschworene Mixed Workforce langsam in den Unternehmen zu etablieren.

Mixed Workforce
Es scheint als implementiere sich die sogenannte Mixed Workforce so langsam in den Unternehmen. Quelle: AdobeStock / ASDF.

Dabei handelt es sich bei den eingesetzten Fachkräften keinesfalls nur um soloselbständige IT-Fachkräfte – sie machen knapp 19 Prozent des Segments aus. Beratungs- und Systemhäuser kommen in der Befragung ebenfalls auf 19 Prozent und Mitarbeiter in Arbeitnehmerüberlassung machen rund 15 Prozentpunkte aus. Insgesamt sind 60 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Anteil externer Dienstleistungen – ob freiberuflich oder im Managed Services Ansatz über ein Beratungshaus – auch künftig deutlich ansteigen wird.

„Wir spüren die steigende Nachfrage nach Managed Services überall da, wo sie für Kunden die Komplexität deutlich reduzieren und den Fachkräftemangel kompensieren. Also z. B. beim Betrieb von Serverfarmen für SAP-Umgebungen oder Fachapplikationen in der Produktion. Aber selbst eine komplette Netzwerk-Infrastruktur für LAN, WAN oder WLAN möchten Kunden vermehrt einfach benutzen und sich nicht um Technik und Betrieb kümmern. Von Messen über Finanzdienstleister, Handelsketten bis hin zu Schulen – sie alle schätzen vermehrt IT & Managed Services aus der Steckdose“, sagt Olaf Niemeitz, BA Leiter IT & Managed Services bei Axians Deutschland.

Diese Entwicklung zeigt: Insbesondere IT-Organisationen haben aufgrund personeller Dauerengpässe und einem gleichzeitig hohen Projektaufkommen erkannt, wie wichtig es ist, die eigene Workforce flexibel zu halten. Einige können sich sogar vorstellen, für den Einkauf ganzer Projektteams, ihre Beschaffungsprozesse komplett auszulagern. Ein Grund, warum spezialisierte IT-Beratungshäuser wie Axians auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten eine solide Planungssicherheit und Auftragsgarantie für sich verbuchen können. Denn volkswirtschaftlich begründet, betrachten Unternehmen die Arbeitskraft, im Vergleich zu anderen Beständen, immer mittelfristig. Neben der hohen Projektvolatilität hängt die verstärkte Entwicklung Richtung Mixed IT Workforce auch eng mit der veränderten Rolle des CIOs zusammen.

Beauftragung externer Fachkräfte
Bei der Beauftragung externer Fachkräfte sollte auf ein tiefes Verständnis für die Organisationsstrukturen sowie die ablaufenden Geschäftsprozesse geachtet werden. Quelle: AdobeStock / Yohsuke.

In Zeiten knapper Budgets und gestiegener Anforderungen an die IT-Modernisierung, ist es für den CIO nicht mehr damit getan, entsprechende Experten einzukaufen, die technische Lösungen implementieren oder Legacy-Systeme betreiben. Vielmehr muss er bei der Beauftragung externer Fachkräfte auf ein tiefes Verständnis für die Organisationsstrukturen sowie die ablaufenden Geschäftsprozesse achten. Nur so kann er sicherstellen, dass sich in der IT die internen Mitarbeiter um die Funktionsfähigkeit der geforderten Abläufe kümmern, die externe Taskforce die Schnittstelle für die Einführung und Adoption für neue Technologien liefert.

Dieses Zusammenspiel hat sich laut IDG Research als erfolgreich für die IT-Organisation herausgestellt, um die bestmögliche IT-Lösung für die unternehmerische Anforderung zu realisieren und damit Unternehmensposition im globalen Wettbewerb zu festigen. Zu einem ähnlichen Resümee kommt auch Alexander Raschke von Etengo: „Unsere Auftraggeber haben erkannt, dass das spezielle Fachwissen dieser Experten eine tragende Säule für die erfolgreiche Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte ist.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / deagreez

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