28.06.2022

Um den Klimawandel zu stoppen und langfristig sogar umzukehren, braucht es die großen Technologiekonzerne. Google und Microsoft gehen mit ihren ambitionierten Plänen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz voran.

Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sind sich einig: An mehr Klimaschutz und nachhaltigen Projekten führt kein Weg vorbei! Dafür sollen vor allem die staatlichen Vorgaben, etwa der neue Green New Deal der EU, und der Druck der globalen Jugend sorgen. Viele Unternehmen wollen ihre Emissionen durch den Einsatz intelligenter IT-Tools und digitaler Lösungen erreichen. Dass dieses Vorgehen aber nur bedingt erfolgreich sein kann, hat dieser Beitrag von Digital Chiefs gezeigt. Denn die Digitalisierung selbst verbraucht enorme Energiemengen und viele Betreiber von Rechenzentren können trotz gesteigerter Effizienz noch keine umfassende Nachhaltigkeit leisten. Die beiden größten der IT-Branche, Google und Microsoft, wollen mit ihren ambitionierten Klimaschutzzielen und diversen Projekten als Vorreiter nicht nur sich selbst und die eigene Branche, sondern gleich die ganze Welt nachhaltiger, energieeffizienter und insgesamt „grüner“ machen.

Die Sünden der Vergangenheit ausgleichen und die Zukunft nachhaltig gestalten

Bei vielen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzprojekten geht es um die Gegenwart, vor allem aber um die Zukunft. Google hingegen möchte auch die Sünden der Vergangenheit ausgleichen. Denn CO2-neutral ist das Unternehmen bereits seit dem Jahr 2007. Jetzt will es auch seine Emissionen, die es seit seiner Gründung 1998 bis ins Jahr 2006 erzeugt hat, ausgleichen. Zusätzlich soll die gesamte Energie, die das Unternehmen verbraucht, aus erneuerbaren Quellen kommen.

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Bis 2030 will Google CO2-frei werden (Quelle: Adobe stock / lovelyday12).

So will Google bis 2030 CO2-frei werden. Neben der Einsparung von Emissionen ist ein weiteres Anliegen der nachhaltige Betrieb der eigenen Rechenzentren. Dazu gehört zum einen die effiziente Nutzung der Energie. Durch intelligente Managementsysteme nutzt Google hier jedes Watt optimal aus, wodurch seine Rechenzentren im Schnitt 50 Prozent weniger Energie verbrauchen als konventionelle Rechenzentren.

Zum anderen nutzt das Unternehmen auch die Technik der Rechenzentren nachhaltig. Durch Programme zur Wiederverwendung, Aufbereitung und dem Recycling von Hardware konnten 2017 91 Prozent der Deponieabfälle der Rechenzentren reduziert werden.

Nicht nur neutral, sondern negativ

Auch Microsoft hat sich selbst hohe Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele gesteckt. Das Unternehmen geht dabei sogar noch einen Schritt weiter. Bis 2030 soll die CO2-Bilanz nicht nur neutral, sondern sogar negativ sein! Microsoft will also nicht nur keine Emissionen mehr erzeugen, sondern zusätzlich CO2 aus der Atmosphäre entfernen. Bis 2050 sollen so alle klimaschädlichen Gase, die das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahre 1975 emittiert hat, aus der Umwelt verschwunden sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, gibt sich Microsoft einen umfangreichen Plan, der u.a. die Reduktion der CO2-Emissionen um die Hälfte bis 2030 verspricht, Investitionen in neue Technologien zur CO2-neutralen Energiegewinnung und CO2-Reduktion vorsieht und auch die eigenen Mitarbeitende des Unternehmens und seine Kunden in die Klimaschutzmaßnahmen einbindet und sie dabei unterstützt. Hierzu hat Microsoft die Cloud for Sustainability entwickelt. Diese ermöglicht es Unternehmen, ihre eigene Klimabilanz transparent zu überprüfen und gezielte Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu ergreifen, indem Daten gesammelt und analysiert werden.

Echte Ambitionen, kein „Greenwashing“

Die Maßnahmen und Pläne der Branche insgesamt zeigen, dass sie ihre Verantwortung für den Klimaschutz erkannt hat. Neben den Anbietern AWS, Equinix und IBM, die selbst umfangreiche Programme für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit entwickelt haben, investieren auch die beiden Branchengrößen Google und Microsoft viel Energie und enorme Summen in diesem Bereich. Beide Unternehmen wollen dabei nicht nur sich selbst klimaneutral aufstellen, sondern auch ihre Kunden und die Gesellschaft durch intelligente Lösungen und die Bereitstellung von Daten und Analysen befähigen, mehr zu einer nachhaltigen Lebensweise zu finden und so zum Schutz des Klimas und des Planeten insgesamt beizutragen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / peach_fotolia

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