05.05.2023

Industrie 4.0 ist in aller Munde. Unternehmen setzen dabei verstärkt auf intelligente digitale Lösungen. Konkret profitieren vor allem Automobilhersteller von einer automatisierten und flexiblen Produktion.

Industrieunternehmen herausfordernder denn je. Weltweite Lieferketten sind nach den verschiedenen Krisen der vergangenen Jahre noch nicht wieder auf dem bekannten und notwendigen Niveau, die steigenden Kosten für Energie und Fertigungsteile belasten die Ressourcen, der Herstellungsbetrieb muss damit besonders effizient geplant sein, gleichzeitig fordern Endverbraucher individuelle Produkte ohne lange Wartezeiten. Industrielle Produktion in Massen ist damit schwierig geworden. Heute benötigen Unternehmen vielmehr ein flexibel aufgebautes, krisenresistentes, kosteneffizientes und automatisiertes System, welches all diesen Herausforderungen trotzt. Die Lösung liegt in der vierten industriellen Revolution – Industrie 4.0.

Zahlen und Fakten zu Industrie 4.0

Nach der Einführung der Dampfmaschine und Mechanisierung der Industrie, der Produktion in Massen Mittels Fließbändern und dem Einsatz von Elektronik und IT in Fabriken setzt die vierte industrielle Revolution oder Industrie 4.0 auf die umfassende Digitalisierung aller Bereiche der industriellen Produktion.

Immer mehr Unternehmen folgen dieser Strategie und erkenne die vielen Mehrwerte:

  • Bis 2025 sollen Anwendungen und Lösungen aus diesem Bereich 3,7 Billionen Euro an Wirtschaftsleistung erbringen.
  • Laut einer Bitkom-Studie setzen daher 90 Prozent der Unternehmen auf Industrie 4.0.
  • 81 Prozent der Unternehmen in Deutschland erhoffen sich mehr Nachhaltigkeit in ihrer Produktion durch den Einsatz von Industrie 4.0.
  • Bis 2030 sollen so 64 Millionen Tonnen CO2 in der Industrie in Deutschland eingespart werden.

Industrie 4.0 in der Automobilwirtschaft

Besonders Unternehmen der Automobilindustrie waren in den vergangenen Jahren von Lieferengpässen und teilweisem Produktionsstopp betroffen, bei gleichzeitig gleichbleibend hoher Nachfrage und immer individuelleren Kundenwünschen. Durch einen höheren Automatisierungsgrad sowie intelligenten Lösungen durch Industrie 4.0 wollen Autobauer daher ihre Fertigungsanlagen im Hinblick auf eine kundenspezifische Massenproduktion umrüsten, ihre Prozesse variabler gestalten und so fit für die Zukunft machen. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist der multinationale Großkonzern Stellantis, wie The Agillity Effect berichtet.

Demnach sah sich der Mutterkonzern von Peugeot, Opel, Fiat und Co. mit der Herausforderung konfrontiert, die Wünsche seiner Kunden nach individuell angepassten Fahrzeugen mit einer möglichst effizienten Produktion zu verbinden. Die bislang eingesetzten Prozesse und Fertigungsanlagen waren dafür allerdings ungeeignet. Eine neue Strategie war gefragt.

Mehr Effizienz durch innovative AGV-Leitsysteme

Stellantis setzte daher in seinem Werk im ostfranzösischen Mulhouse erstmalig ein neues Produktionsverfahren ein. In Zusammenarbeit mit Actemium entstand dort ein individuelles Verkehrsleitsystem für Automated Guided Vehicles (AGV), die notwendige Teile an die jeweiligen Fertigungsstationen bringen. Dadurch ist es möglich, an einem Standort und in einer Montagelinie viele verschiedene Modelle zu produzieren, ohne dafür die komplette Fertigung umgestalten zu müssen. Das erlaubt zudem kleinere Anlagen, die deutlich effizienter arbeiten können. Das Leitsystem von Actemium kommt mittlerweile in Stellantis-Standorten in ganz Europa zum Einsatz und ermöglicht auch dort die flexible und automatisierte Produktion nach Industrie 4.0-Standard.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / Gorodenkoff

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