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LPWAN – Zukunft der Logistik-IoT-Anwendungen

Eine europaweite Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 2G- und 3G-Netze bei der Verfügbarkeit immer noch vorn liegen, diese sich aber für IoT-Anwendungen in der Logistik weniger eignen und die Zukunft daher in LPWANs (Low Power Wide Area Networks) liegt.

Voraussetzung für eine digitalisierte Logistik ist eine gute Kommunikationsinfrastruktur für die sichere und schnelle Datenübertragung. Noch läuft auf den Straßen-, Schienen- und Verkehrswegen vieles über klassische Mobilfunkverbindungen, allen voran 2G und 3G, die tatsächlich die höchste Netzabdeckung beziehungsweise Verfügbarkeit in Europa haben.

„Die Nachteile dieser Netze sind aber, dass sie teilweise abgeschaltet werden, weniger Zugriffe pro Funkzelle ermöglichen und einen höheren Energieverbrauch haben, sodass die Tracker weniger lange halten“, für moderne Logistikanwendungen mit vielen Sensordaten in kleinen Übertragungspaketen, sein aber LPWAN-Netze besser geeignet, sagt Patrick Becker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML.

5 Technologien auf 50 Paletten unterwegs

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik hat zusammen mit der Spedition Dachser und der European Pallet Association (Epal) eine Gemeinschaftsstudie erstellt und dafür 50 Epal-Europaletten mit Trackern in 24 EU-Ländern auf Reisen geschickt. Ziel der Studie war es, die Netzabdeckung von fünf verschiedenen Technologien zu erforschen. Dabei kamen neben 2G- und 3G-Netzen auch die LPWAN-Technologien LTE-M, NB-IoT und Sigfox zum Einsatz.

NB-IoT und LTE-M senden IT-Zoom zufolge auf einer 5G-kompatiblen, lizensierten Mobilfunkfrequenz, Sigfox dagegen in einem lizenzfreien Frequenzspektrum. Wie die Studie zeigt, unterscheiden sich die fünf untersuchten Technologien hinsichtlich Datenraten, Frequenzbereich, Energieverbrauch und Reichweite.

Insgesamt haben die 50 Epal-Europaletten in einem Monat 148.000 Kilometer zurückgelegt und über zwei Millionen Datenübertragungen geliefert. Das vor allem in Italien und Spanien weit verbreitete Sigfox schneidet in der Studie als Technologie mit der geringsten Netzabdeckung ab.

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Quelle: Adobe Stock / lexiconimages

Long Term Evolution for Machines (LTE-M) ist hauptsächlich in Deutschland, Benelux, Frankreich, Österreich und Polen weit verbreitet, weist sonst aber noch viele Lücken auf, Narrowband oder NB-IoT kommt dagegen schon sehr nah an 2G und 3G heran.

Das Fraunhofer IML empfiehlt für logistische IoT-Anwendungen einen Verbund von diesen LPWAN- und klassischen Mobilfunktechnologien einschließlich 4G. Nur so ließe sich zum jetzigen Zeitpunkt schon ein kontinuierlicher Empfang garantieren. Die Zukunft der Konnektivität von IoT-Devices liege aber deutlich bei den LPWAN-Technologien.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / spainter_vfx

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