Von Quantencomputing und KI bis Smart Farming – diese Climate Tech Trends erwarten uns 2024

Wie schaffen wir es, die Auswirkungen der globalen Erderwärmung auf die Menschheit zu reduzieren, den CO2-Ausstoß zu verringern und gleichzeitig Effizienz und Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu steigern? Mit innovativen digitalen Lösungen! Hier kommen unsere top 5 Climate Tech Trends 2024.

Das Jahr 2023 hat bereits einige neue Temperaturrekorde aufgestellt. So war der Juli mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 16,95 Grad laut Daten der US-Raumfahrtbehörde NASA der bislang wärmste Monat überhaupt. Auch die Weltmeere erreichten im Juli mit einer durchschnittlichen Temperatur von 20,96 Grad die höchste jemals gemessene Temperatur.*

Der Klimawandel macht sich damit immer stärker bemerkbar. Auch heute forschen daher Wissenschaftler:innen an Lösungen, um das CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren, die Welt auf die Folgen der Erderwärmung vorzubereiten und durch smarte Technik den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Im nächsten Jahr werden im Bereich der umweltschonenden Technologie einige neue Trends hinzukommen. Hier sind unsere top fünf Climate Tech Trends für 2024.

1. Quantencomputing

Bereits in diesem Jahr gab es viele neue Entwicklungen im Bereich des Quantencomputings, wie Digital Chiefs berichtete. Nächstes Jahr ist mit weiteren Durchbrüchen und ersten kommerziellen Einsätzen der Technologie zu rechnen. Die enorme Rechenleistung kommt dann auch der Umwelt und dem Katastrophenschutz zugute.

Die enorme Rechenleistung der Quantencomputer kann für den Umwelt- und Katastrophenschutz eingesetzt werden (Quelle: Adobe Stock / Patrick Helmholz).

So lassen sich dann etwa KI-Systeme mit deutlich größerem Anwendungsgebiet betreiben und mit noch mehr Daten füttern, um etwa im Bereich der Meteorologie Klimamodelle in großer Zahl und noch höherer Geschwindigkeit zu erstellen und Analysen durchzuführen. Dabei kommt bereits heute KI zum Einsatz, wie unser Beitrag zeigt. Dadurch können Starkregenereignisse, Dürreperioden oder Wirbelstürme noch genauer vorhergesagt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

2. Digital Twins

Die immense Rechenleistung von Quantencomputern gepaart mit neuen Möglichkeiten im Bereich der KI kommt auch der genaueren Analyse durch digitale Zwillinge zugute. Mit ihnen lassen sich die Umweltauswirkungen verschiedener Szenarien in einer digitalen Umgebung prüfen, bevor sie in der realen Welt zum Einsatz kommen.

Das ist etwa für Städteplaner relevant, die neue umweltfreundliche Mobilitätsprojekte implementieren wollen und ihre Städte zu smarten Cities umbauen. Welche Erfolgsfaktoren hier relevant sind, zeigt dieser Beitrag von Digital Chiefs. Auch für Energieunternehmen, die den Umstieg auf erneuerbare Quellen sowie deren Verfügbarkeit und den Bedarf im Vorfeld testen müssen, um die Versorgung sicherzustellen, sind digitale Zwillinge unerlässlich.

3. KI für Hitzeschutz und Brandbekämpfung

Der heiße Sommer hat vor allem in weiten Teilen Südeuropas zu enormen Belastungen der dortigen Bevölkerung und weitreichenden Waldbränden geführt. Um diese effektiv zu bekämpfen und die Auswirkungen von Hitzewellen zu reduzieren, kommen 2024 ebenfalls vermehrt neue Technologien zum Einsatz.

So lassen sich etwa durch KI-Modelle Hitzeperioden und mögliche Risikobereiche für Waldbrände präzise Vorhersagen und entsprechende Gegenmaßnahmen frühzeitig einleiten. Bei der Brandbekämpfung sorgen Satellitenbilder, Drohnenaufnahmen und KI-gestützte Assistenzsysteme in Kalifornien bereits heute für einen effizienteren Einsatz von Feuerwehr, Löschflugzeugen und Co.

4. Smart Farming

Angesichts des Klimawandels gerät auch die globale Landwirtschaft immer stärker unter Druck. Einerseits ist sie selbst durch industrielle Viehzucht und den Einsatz von schweren Landmaschinen Mitverursacher, andererseits aufgrund von Stürmen und Starkregen Opfer veränderten klimatischen Bedingungen.

Neue innovative und digitale Wege in der Landwirtschaft sind also unerlässlich, um die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit sicherzustellen und die Lebensgrundlage von Bäuerinnen und Bauern zu erhalten. Lösungen aus dem Bereich des smart Farmings helfen etwa dabei, Saatgut und Düngermittel KI- und Technologie-basiert effizienter und präziser einzusetzen.

Smart Farming kann dabei helfen die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit sicherzustellen (Quelle: Adobe Stock / Kaspars Grinvalds).

Dadurch werden Erträge maximiert und Umweltbelastungen reduziert. In diesem Bereich ist Europa sogar führend, wie unser Beitrag zeigt.

5. Smart Mining

Sie bilden die Grundlage für die Digitalisierung und damit auch für innovative Technologien im Kampf gegen den Klimawandel: Metalle und seltene Erden, ohne die leistungsstarke Hardwareprodukte, Mikrochips und Co. nicht denkbar wären. Allerdings erzeugen gerade Bergbauunternehmen große Mengen an Treibhausgasen und sind oft für weitere Umweltschäden verantwortlich.

Um diese Auswirkungen zu reduzieren, setzt die Branche vermehrt auf Smart Mining. Hier kommen etwa smarte und vernetzte Abbaugeräte, Drohnen und KI zum Einsatz, um Ressourcen möglichst effizient, CO2-sparend und umweltschonend abzubauen, wie bei diesem Pilotprojekt des Fraunhofer Instituts für integrierte Schaltungen. Bis 2024 sollen die Investitionen in KI-Systeme auf bis zu 218 Milliarden US-Dollar steigen. Einige Pläne gehen sogar noch weiter. Zukünftig wollen Bergbauunternehmen etwa Rohstoffe im Weltall gewinnen, um die Belastung für unseren Planeten zu reduzieren – was allerdings noch in weiter Zukunft liegt.

Das Jahr 2023 hat einige beunruhigende Rekorde gebrochen. Die extremen Temperaturen sind deutliche Anzeichen für den fortschreitenden Klimawandel. Um dieser Herausforderung zu begegnen, forschen Wissenschaftler:innen und Expert:innen an innovativen Lösungen. 2024 wird das Jahr sein, in dem neue Technologien noch stärker als bisher auf den Markt kommen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, die Welt auf die Auswirkungen der Erderwärmung vorzubereiten und Umweltbelastungen durch clevere Technologien zu minimieren.

Quelle Titelbild: Adobe / nsit0108

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