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KI visualisiert Mozart und ist dem Genom des Genies auf der Spur

2021 findet in Würzburg zum 100. Mal das Mozartfest statt. Aus diesem Anlass hat ein Forschungsteam eine „Mozart-Jukebox“ genannte KI entwickelt, welche die Musik des Komponisten visualisiert und den Lernvorgang der Algorithmen veranschaulichen soll.

Bei Wolfang Amadeus Mozart und Visualisierung mag man an sein „Zauberflöte“ oder den Film „Amadeus“ von Miloš Forman aus dem Jahr 1984 denken, wohl kaum aber an Künstliche Intelligenz. Doch bei dem Projekt „Mozart & KI“ eines Forscherteams der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) geht es genau darum, die Musik des großen Genies zu visualisieren und gleichzeitig die Lernfortschritte der KI selbst sichtbar zu machen. Erstmals zu sehen waren Ergebnisse des Projekts auf dem 3. Würzburger Web Weekend, das pandemiebedingt vom Frühjahr auf den Herbst 2020 verlegt wurde. Wie es unter anderem in Main Echo und von der Universität Würzburg heißt, sei man auch dem „Genom von Mozart“ auf der Spur. Dort ist auch der Link zu einem auf Facebook veröffentlichten Video zu dem Projekt.

Algorithmus übt sich im Komponieren

Der eigentliche Hintergrund des Projektes ist das Mozartfest, das im Mai 2021 zum 100. Mal in Würzburg ebenfalls pandemiebedingt unter erschwerten Bedingungen stattfindet. Dazu haben die Forscher der FHWS einen „Mozart-Jukebox“ genannten intelligenten Algorithmus und eine App für Augmented Reality (AR, erweiterte Realität) entwickelt. Letztere soll Plakate erkennen und mit dem vom Team vorbereiteten Inhalten wie 3D-Objekten, Fotos, Text, Video- und Audiodateien virtuell überlagern können.

Die Jukebox visualisiert die Klänge von Mozart und kann auch Ähnlichkeiten von Musikstücken verschiedener Künstler visuell darstellen, um zum Beispiel Werke von Mozart und Beethoven oder Haydn zu vergleichen. Christoph Raab, der als Mitarbeiter beim Institut Digital Engineering an der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik dem Entwicklungsteam von Studenten vorsteht, nennt laut dem Vogel-Magazin Industry of Things als Ziele, den Lernvorgang der KI visuell zu demonstrieren und den Anwendern die Möglichkeit zu geben, Einfluss auf das Lernverhalten der KI zu geben.

Licht in die Black Box bringen

Ein weiteres Ziel soll sein, durch die Visualisierung von Mozarts Musik auch den Gedankengängen der KI selbst auf den Grund zu gehen und die Black Box ein Stück zu lüften. In der Verhaltensbiologie ist Black Box eine Metapher für nicht objektiv messbare und reproduzierbare psychische und kognitive Prozesse.

Was KI angeht, kann diese zwar mit Wissen und Aufgaben gefüttert werden, aber wie ein Zeit-Artikel zeigt, ist es selbst für den oder die Schöpfer meist noch ein Rätsel, was in der KI wirklich vorgeht und wie sie zu ihren Berechnungen beziehungsweise Lösungen kommt. Mediziner bekamen auch erst dank MRT Einblicke in die menschlichen Denkprozesse.

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Ein Ziel u. a. soll sein, die Black Box ein Stück zu lüften und somit den Gedankengängen der KI auf den Grund zu gehen. Quelle: iStock / devolmon

Dem Bericht in Industry of Things zufolge will das Forscherteam aufzeigen, dass es nicht die eine KI gibt, sondern dass diese von der Nutzung der Anwender ausgeht. Vorgestellt wurde auch ein von KI entwickeltes Musikstück, das vom Schwarmverhalten von Vögeln inspiriert ist und dessen Parameter sich verändern lassen.

Quelle Titelbild:  iStock / miriam-doerr

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