Die Zukunft der digitalen Signatur: Von der Signaturkarte zur Fernsignatur
Alexander Marschall
Seit 2010 müssen die Akteure der Entsorgungswirtschaft ein elektronisches Signaturverfahren einsetzen. ...
Zum BeitragAngesichts des fortschreitenden Klimawandels ist ökologische Nachhaltigkeit für immer mehr Unternehmen mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Der US-Marktforscher Gartner sieht drei Technologietrends voraus, die dahingehend bis 2025 wesentlichen Einfluss haben werden.
Längst sind es nicht mehr nur Greenpeace, Fridays for Future und Co., die für mehr Klimaschutz eintreten. Auch immer mehr Unternehmen beginnen, sich zu engagieren, und wollen ihren Beitrag leisten. Dabei ist ökologisch nachhaltig handeln nicht nur imageträchtig, sondern hilft mittel- und langfristig auch, sehr viel Energie und Geld einzusparen.
Gartner hat nun drei aufkommende Technologien für ökologische Nachhaltigkeit identifiziert, die in ein bis drei Jahren in Unternehmen weltweit weithin etabliert sein werden. Das amerikanische Marktforschungs- und Beratungsunternehmen hat diese drei Technologiefelder unter den englischen Begriffen Cloud Sustainability, Carbon Footprint Measurement und Advanced Grid Management Software zusammengefasst.
„Ökologische Nachhaltigkeit kann nicht nur die Aufgabe einiger weniger Branchen sein. Wenn es darum geht, unser Klima zu schützen, dann muss nachhaltiges Wirtschaften auch eine weltweite Priorität sein“, betont Annette Zimmermann, Research Vice President bei Gartner. „Der Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft wird ebenso disruptiv sein wie die industrielle oder digitale Revolution. Dies wird neue Technologien, neue Geschäftsmodelle, neue Strategien und neue Prozesse erfordern“, fügt sie hinzu.
…oder Cloud-Nachhaltigkeit meint den Einsatz von Cloud-Diensten, um Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, in der Umwelt und in den Sozialsystemen zu fördern. Gartner zufolge gehört dazu neben dem Betrieb und der Bereitstellung von Cloud-Services durch die Provider auch ein nachhaltiger, sprich sparsamerer Verbrauch.
Zimmermann zufolge haben Public Cloud Services großes Nachhaltigkeitspotenzial, weil sie durch den zentralisierten, hoch skalierbaren Betrieb als Shared-Service-Modell eine sehr hohe Effizienz in puncto Rechenleistung bieten. Außerdem könnten die Public Cloud Provider auch ihren Beitrag leisten, in dem sie ihre Cloud-Rechenzentren physisch in die Nähe von erneuerbaren Energien ansiedeln.
In den kommenden drei Jahren würden die Cloud Provider zunehmend unter Druck geraten, transparente Strategien und klare Roadmaps für ihre Klimaziele zu entwerfen. Und die CO2-Emissionen der Hyperscaler (großen Public Cloud Provider) werden den Prognosen der Gartner-Analysten zufolge bis 2025 eines der drei großen Kriterien für den Einkauf von Cloud-Diensten sein.
…oder Messung des CO2-Fußabdrucks sollte die folgenden drei Scopes oder Bereiche umfassen:
• Scope 1 – die direkten Emissionen von eigenen oder selbst kontrollierten Quellen
• Scope 2 – die indirekten Emissionen aus der Generierung von zugekaufter Energie
• Scope 3 – alle in Scope 2 nicht enthaltenen indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens.
Die Emissionen der dritten Kategorie sind besonders schwer zu messen, obwohl sie bei manchen Unternehmen 95 Prozent des gesamten CO2e-Ausstoßes ausmachen (e steht für CO2-Äquivalent). Gartner rechnet mit einer stark steigenden Adoptionsrate bei den betreffenden Technologien. Und das Wachstum werde noch beflügelt durch die zunehmende Verbreitung von IoT-gestützten Umgebungssensoren, die dazu beitragen, die Quantität, Qualität und Zeitpläne für die betreffende Datensammlung wesentlich zu verbessern.
Auch hier gibt es bereits Best Practices zu berichten, um den ersten Schritt (Scope 1) für Unternehmen einfach zu erreichen: Mit der CO2 Footprint-App von Axians können Unternehmen ihre Mitarbeitenden dazu befähigen, das Unternehmen klimaneutral einzustellen, wie die Digital-Chiefs Expertin und gleichzeitige Projektleiterin der Entwicklung in diesem Video erklärt:
…schließlich bezeichnet Management-Lösungen für fortschrittlichere Stromnetze (Grids) und Gebäudeleittechnik. Dazu gehören Supervisor Control and Data Acquisition (SCADA, zu Deutsch Überwachung, Steuerung und Datenerfassung), Utility Energy Management Systems (für das Energieversorgungsmanagement) und neue Echtzeit-Lösungen unter Einsatz von physischen und maschinellen Lernmodellen (Stichwort Machine Learning). Solche Softwarelösungen dienen Betreibern von Stromnetzen, um die Energieressourcen im gesamten Stromnetz zu überwachen und zu steuern und somit die Stabilität der Versorgung zu gewährleisten und teure Folgeinvestitionen aufzuhalten.
Gartner schätzt, dass der Anteil der Energieversorgungsunternehmen, die in Advanced Grid Management Software investieren, von derzeit 5 auf bis zu 20 Prozent in den kommenden Jahren kräftig steigen wird und die größten Versorgungsunternehmen bis 2026 rund 60 Prozent ihrer Kapitalinvestitionen in den Ausbau risikoarmer erneuerbarer Energien stecken werden.
Advanced Grid Management Software werde den Unternehmen helfen, bei den Erneuerbaren Versorgungsschwankungen besser steuern zu können, so Gartner-Vizepräsidentin Zimmermann.
Mehr ökologische Nachhaltigkeit ist nicht nur von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen wie Fridays for Future gefordert. Die Europäische Union macht mit der EU-Taxonomie, dem „European Green Deal“ und dem im April 2021 verabschiedeten Gesetzesentwurf zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auch mächtig Tempo, um die grüne Transformation voranzubringen. Mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, bietet die EU europäischen Unternehmen auch viele Chancen, hier eine Pionier- oder gar Schlüsselrolle einzunehmen. Mehr zu dem Thema lesen Sie im Digital-Chiefs Beitrag von der Axians-Expertin Dr. Kristin Vanselow „Wirtschaft & Nachhaltigkeit vereint – So werden Unternehmen den CSRD-Richtlinien gerecht“.
Quelle Titelbild: Adobe Stock / Song_about_summer