31.01.2022 | Uwe Müller

Warum erfolgreiche Transformation ohne Network as a Service nicht möglich ist

IT muss längst nicht mehr in den eigenen Rechenzentren eines Unternehmens bereitgestellt und betrieben werden. Der Weg geht in Richtung verbrauchsorientierte Lösungen aus der Cloud. Uwe Müller, Manager Datacenter Sales & PreSales bei Cisco zeigt in diesem Beitrag, wie Sie als Business-Entscheider nicht nur IT-Ressourcen, sondern auch Ihr ganzheitliches Netzwerk nach dem Vorbild von SaaS und IaaS in der Cloud abbilden können.

Das as-a-Service-Modell (aaS) hat sich bereits in Bereichen wie Software, Cloud und Unified Communications bewährt. Das zeigt sich auch an dem Begriff „Everything-as-a-Service“ oder XaaS. Dabei handelt es sich um ein Geschäftsmodell, bei dem auf Mietbasis über die Cloud bereitgestellte Services den mitunter sehr teuren und aufwendigen Betrieb eigener Hard- und Software ersetzen. Ohne Zweifel wird dieses Modell auch die Art und Weise prägen, wie künftig Netze eingesetzt werden.

Denn wer bei den meist organisch gewachsenen IT-Infrastrukturen den Überblick behalten will, braucht gute Nerven. Wer herkömmliche lokale Netzwerke (LAN) für die digitale Zukunft fit machen muss, umso mehr. Das IT-Personal sieht meist in der Arbeit, Router, Switches und Wireless Access Points auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, ein Fass ohne Boden. Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen sich von den klassischen LAN-Konzepten verabschieden und stattdessen auf ein gemanagtes Netzwerk aus der Cloud (Network as a Service/NaaS) setzen. Wir definieren NaaS übrigens als Cloud-Modell, mit dem Benutzer das Netzwerk einfach bedienen können und die gewünschten Ergebnisse erzielen, ohne eine eigene Infrastruktur erwerben, aufbauen oder warten zu müssen.

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Cisco setzt mit seinen Partnern auf as-a-Service

Business-Entscheider sehen den größten Vorteil von Network as a Service (NaaS) darin, dass sie IT-Ressourcen freisetzen können, um die geschäftskritische Transformation voranzutreiben. Zudem erwarten die IT-Verantwortlichen, dass ein NaaS-Modell die Art und Weise verändert, wie sie ihre Netzwerkfunktionen erwerben, bereitstellen und verwalten.

Mit dem zentralen Management von Network as a Service (NaaS) über die Cloud wird beim Netzwerk zudem ein wichtiger Schritt in Richtung Kostenflexibilisierung gegangen. Denn auch für das Netzwerkmanagement werden in der Regel IT-Ressourcen benötigt, die fixe Kosten verursachen – schlimmstenfalls, wenn es sich um das lokale Netz handelt, an jedem Standort. Und natürlich müsste sowohl für das LAN als auch für das WLAN in die Tasche gegriffen werden.

Mit Network as a Service lassen sich im Gegensatz dazu zum Beispiel sichere Zugriffsrichtlinien zentral in der Cloud festlegen oder Konfigurations- und Wartungsarbeiten durchführen. Besonders hoch ist der Effizienzgewinn bei Unternehmen mit vielen Standorten wie Lebensmittel- und Einzelhandel, Banken, Hotels, Kliniken, Versicherungen oder Schulen. Und das zentrale Management-Tool in der Cloud mit den nötigen Informationen zu den Einstellungen kann zentral natürlich besser gegen Cyberkriminelle geschützt werden.

Solange Organisationen allerdings weiterhin Switches und andere Hardware selbst anschaffen müssen, die lediglich zentral in der Cloud verwaltet werden, beschränkt sich das Network aaS-Modell leider auf das Netzwerk-Management.

Wir haben deshalb die Brand Cisco Plus gelauncht, um gemeinsam mit unseren Partnern als Integratoren eine neue Richtung vorzugeben. Damit setzen wir eine Reise in Gang, deren Ziel es ist, das gesamte Portfolio als Services konsumierbar zu machen. Wir ermöglichen es so gerade auch im DataCenter-Bereich unseren Partnern Technologien zur Verfügung zu stellen,

Ein umfassendes Managed-Services-Angebot lässt sich flexibel an individuelle Unternehmensanforderungen anpassen und schützt LANs zuverlässig vor Angriffen aus dem Cyberspace. Bild: Adobe Stock / AndSus

die die Basis für eine NaaS-Lösung bilden. „Echtes“ Network as a Service, bei dem der Anwender das Netz nach dem Vorbild von SaaS und IaaS wie eine Dienstleistung nutzen kann.

Das setzt einen Full Service voraus. Das heißt, der IT-Dienstleister stellt dem Unternehmen die aktiven Komponenten zur Verfügung, sodass keine Fixkosten mehr für anzuschaffende, eigene Hardware entstehen. Denn in der Praxis halten viele IT-Abteilungen wie gesagt notgedrungen ein regelrechtes Lager vor, um bei einem Ausfall Switches oder Router direkt ersetzen zu können – mit anschließender, zumeist manueller Konfiguration.

Das Netzwerk als Dienstleistung

Zusammen mit unseren starken Partnern haben wir deswegen ein umfassendes Managed-Services-Angebot entwickelt. Dieses lässt sich flexibel an individuelle Unternehmensanforderungen anpassen und schützt LANs zuverlässig vor Angriffen aus dem Cyberspace, erhöht die Flexibilität deutlich und wirkt sich somit positiv auf die Kosteneffizienz aus. Heißt konkret: Das Network-as-a-Service-Paket sorgt dafür, dass unternehmenskritische Prozesse zu keiner Zeit ins Stocken geraten.

Eine Lösung auf Abonnementbasis ist somit die logische Weiterentwicklung des Netzwerks. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht mehr regelmäßig in neues Netzwerk-Equipment investieren oder sich um Service und Upgrades kümmern müssen. Ich will Ihnen hier die größten Vorteile zeigen:

1. Mehr Zeit für Innovationen

Das Management der IT ist eine aufwendige und zeitintensive Arbeit. So bleibt der IT-Abteilung am Ende eines Tages meist wenig Zeit, sich über Innovationen Gedanken zu machen oder entsprechende Projekte umzusetzen.

Bei Network-as-a-Service übernimmt der IT-Dienstleister das Management und die Administration. Das setzt Ressourcen frei und verschafft dem Unternehmen mehr Zeit für die Optimierung der Geschäftsprozesse. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Unternehmen für eine Auslagerung ihres Netzwerks. Das Netzwerk wird damit zu einer Dienstleistung.

Ein weiterer positiver Effekt von NaaS ist, dass der Dienstleister auch das zentralisierte Netzwerk-Lebenszyklus-Management übernimmt und die unternehmensinterne IT ein weiteres Stück entlastet. Die Möglichkeit innerhalb der NaaS-Lösung auch Hard- und Softwarelizenzen je nach Bedarf schnell skalieren zu können, bietet Unternehmen zudem einen Kostenvorteil, da sie unnötige Ressourcen vermeiden. Unternehmen müssen nicht mehr selbst in teure Hardware investieren und können so die Kosten über einen längeren Zeitraum senken.

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2. Mehr Sicherheit im Netzwerk dank NaaS

Bei Network-as-a-Service sorgen Experten des Systemintegrators rund um die Uhr dafür, dass das Netzwerk jederzeit sicher und auf dem neuesten Stand bleibt. Updates, Patches und Bugfixes werden schnell und zeitnah eingespielt. Die interne IT-Abteilung muss sich nicht mehr darum kümmern und sich somit nicht mehr das entsprechende Know-how erarbeiten und Arbeitsstunden investieren.

Ein weiterer Sicherheits-Aspekt: Die Datenmenge nimmt exponentiell zu. Damit steigen Anforderungen an den Datenschutz. Wenn es zu Sicherheitsvorfällen oder Datenpannen im IT-Bereich kommt, wirkt sich das immer negativ auf die Kosten und die Reputation des betroffenen Unternehmens aus. Durch die Auslagerung der Netzwerkverwaltung an einen erfahrenen Partner wie zum Beispiel Axians verringern sich Risiken dieser Art.

3. Flexibilität dank Pay-per-X-Modell

Ein Next-Generation-Netzwerk erfordert eine große Investition, die Unternehmen dank NaaS allerdings nicht in einem Schritt finanzieren müssen. Das Network-as-a-Service-Modell basiert auf einem monatlichen Betrag abhängig z. B. vom Verbrauch oder der Anzahl Ports. Das freiwerdende Kapital können Unternehmen dadurch anderweitig investieren. Hoch- und Herunterskalieren ist jederzeit möglich, sodass sie nicht an zusätzliche Hardware und Lizenzen gebunden sind.

Schrittweise Umsetzung

In der aktuellen Wirtschaftslage erscheint XaaS für viele Unternehmen tatsächlich als der goldene Weg. Denn einerseits schrumpfen in vielen Unternehmen angesichts niedrigerer Umsätze auch die IT-Budgets. Andererseits wachsen gleichzeitig die Anforderungen der Business-Nutzer massiv. Um aus dem wirtschaftlichen Tief herauszufinden, verlangen sie von der IT-Abteilung eine hochmoderne, skalierbare und leistungsfähige Informationstechnik. Sie soll die Business-User spürbar unterstützen und ihnen im günstigsten Fall sogar Wettbewerbsvorteile verschaffen – weil sich zum Beispiel Aufträge schneller bearbeiten lassen. Doch gerade Unternehmen, die wegen Corona oder aufgrund des anhaltenden Chipmangels in einer aktuellen Umsatzkrise stecken, können keine umfangreichen Investitionen in hochmoderne, eigene IT-Systeme tätigen – obwohl sie dies dringend benötigen würden.

Also, wo soll man anfangen? Der Kern von NaaS bietet Flexibilität und Agilität. Die Transformation muss nicht auf einen Schlag erfolgen, Unternehmen können auch einen schrittweisen Ansatz für die Einführung von NaaS wählen. In einem denkbaren Szenario könnten etwa neue Zweigstellen von Anfang an mit NaaS bedient werden. Oder das IT-Team wählt einen bestimmten Bereich oder Dienst mit geringem Risiko aus, in dem NaaS dann implementiert werden soll. Zudem können Unternehmen, die ihre Rechenzentren konsolidieren wollen, dies als Gelegenheit zur Einführung von NaaS nutzen.

Fazit

Ich bin mir sicher, dass in Anlehnung an die verbreiteten As-a-Service-Modelle – wie SaaS und IaaS – NaaS die Art und Weise verändern wird, wie Unternehmen ihre Netzwerkkapazitäten erwerben, bereitstellen und verwalten. Die dadurch entstehenden Vorteile, wie freigesetzte Ressourcen und die damit verbundene Kosteneffizienz, werden dazu beitragen, dass die Akzeptanz von As-a-Service-Angeboten weiter steigt und das Marktsegment deutlich zulegt.

Das Konzept, die gesamte IT als Dienstleistung nutzen zu können, trifft auf jeden Fall den Nerv der Zeit und die Umsetzung eines Netzwerks als Managed Service wird somit ein entscheidender strategischer Schritt in Sachen Wettbewerbsvorteil.

Möchten Sie erfahren, wie Network-as-a-Service Ihr Unternehmen voranbringen kann? Dann laden Sie unser Whitepaper herunter.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / BullRun.

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