Smart City Index 2024: München bleibt an der Spitze, Bochum rückt auf, Nürnberg stürzt ab
Redaktion Digital Chiefs
München hat im neuen Smart City Index des Branchenverbands Bitkom den Vorsprung gegenüber Hamburg ...
Zum BeitragImmer mehr integrierte IoT-Sensoren. Mehr vernetzte Maschinen und Roboter. Zusätzlich: mehr vernetzte Mitarbeiter. All dies führt dazu, dass Netzwerke und Vernetzung in Unternehmen neu bzw. anders gedacht werden müssen. Eine intelligente gemeinsame Nutzung von lizenziertem und nicht lizenziertem Frequenzspektrum wird die Unternehmensvernetzung neu ausbalancieren. Dabei sind Wi-Fi 6 und LTE/5G keine konkurrierenden Technologien. Sie sind komplementär und werden auf absehbare Zeit nebeneinander eingesetzt. Doch: Diesmal muss es Breitband sein.
Unternehmen werden auch in den kommenden Jahren eine Vielzahl von Funktechnologien nutzen. In vielen Einsatzszenarien nehmen Breitbandlösungen wie 5G eine zentrale Rolle ein. 5G-Dienste für und in Unternehmen werden sich in den kommenden zwei bis vier Jahren durchsetzen. Start(zeit)punkt 2021.
Dies gilt für Anwendungsfälle sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden. Dies gilt für Office-Arbeitsplätze genauso wie für die Produktion, Lagerhaltung oder Logistik. Diese Anwendungsfälle reichen von einfacher Konnektivität bis hin zur Unterstützung von Fertigungsrobotern und autonomen Fahrzeugen. 5G-Back-up für Festnetzdienste, exemplarisch in SD-WAN-Lösungen, werden zum Standard. 5G zieht aber auch in die Nische ein: IoT-Services im Bereich der digitalen Außenwerbung werden Treiber für die jeweiligen Teilmärkte. 5G ersetzt und ergänzt Wi-Fi am Büroarbeitsplatz; sei er im Unternehmen, im Homeoffice oder sonst wo.
Immer relevanter werden dabei private 5G-Campus-Netzwerke; sowohl in Fällen im industriellen Kontext, bei industriellen IoT-Szenarien (IIoT) und bei IoT, wo regelmäßig niedrige Latenzen und eine garantierte Leistung erforderlich sind, als auch in heute noch überwiegend durch Wi-Fi dominierte Büroumgebungen.
Doch losgelöst von den einzelnen Breitband- (LTE/5G-Netzwerke) oder Schmalband-Netzwerktechnologien (Schmalband-IoT (NB-IoT)) und den technischen Herausforderungen einer sinn- und mehrwertstiftenden Einführung liegen die grundsätzlichen Probleme und Herausforderungen bei der Auswahl einzelner oder mehrerer Optionen ganz woanders: nämlich bei klassischen Business-Themen. Es geht um ROI. Um Skalierbarkeit. Um Agilität.
Oder in anderen Worten, und zur nachhaltigen Verdichtung der Botschaft in einer vulgären Phrase: Am Ende des Tages ist die zugrunde liegende Technologie. Es geht immer um einen spezifischen Geschäftsbedarf und die jeweils bestmögliche Lösung von Problemen.
Also: Ausgangspunkt ist niemals die Technologie, sondern immer der Use-Case. Der konkrete Bedarf. Der Anwendungsfall. Der kann groß oder klein sein, zentral oder trivial. Für den produktiven Einsatz von Breitbandlösungen im Allgemeinen und 5G im Besonderen in Unternehmen gibt es zahlreiche etablierte Use-Cases
Unternehmen brauchen 5G immer dann, wenn sie Geschäftsmodelle oder Prozesse realisieren wollen, die bei niedriger Latenz hohe Datenmengen verarbeiten wollen; sowie dann, wenn es bauartbedingt nicht durch andere, günstigere Funktechnologien realisiert werden kann. Die Frage, ob 5G benötigt wird, hängt vom eigenen Geschäftsmodell ab. Die Möglichkeit, eigene Campus-Netze aufzubauen, und ein großes Ökosystem an Anbietern eröffnen gerade im industriellen Umfeld die Chance, eine bezogen auf unsere aktuellen Möglichkeiten absehbare technologische Lücke in zukünftigen Anwendungsfällen zu schließen.
Aber: Selbst wenn es zahlreiche Use-Cases gibt, bedeutet es nicht – und das trifft auch für Greenfield-Umgebungen zu –, dass Unternehmen einfach so den Schalter umlegen können und private 5G-Campus-Netzwerke aufsetzen bzw. realisieren können. Kompetenzen müssen aufgebaut werden und mittel- bis langfristige Heraus- und Anforderungen, exemplarisch eine Re-Konfigurierbarkeit und Anpassen von Geschäftsmodellen, berücksichtigt werden.
5G im Unternehmen ist sowohl faszinierend als auch oftmals zwingend für Unternehmen. Nokia hat im Rahmen der Studie „Mapping the Enterprise 5G Opportunity“ die für IT-Entscheider wichtigsten 5G-Anwendungsfälle identifiziert. So ist 5G für Unternehmen, die bereits Robotik und vernetzte Maschinen einsetzen, mit am relevantesten.
Vernetzte Geräte und mit der Cloud verbundene Robotik sind wichtige Voraussetzungen für das Design industrieller Prozesse, bei denen die Fertigung und andere Abläufe hochgradig automatisiert sind und bei denen aktiv auf sich verändernde Märkte reagiert werden muss. Laut der Nokia-Studie finden insbesondere Entscheider in kleinen und mittelständischen Unternehmen 5G-Fixed Wireless Access (5G-FWA) als Alternative oder Back-up zu kabelgebundenem Breitband attraktiv, sofern es genauso gut oder besser funktioniert als kabelgebundene Optionen.
Dies deckt sich mit anderen Studien, die, wie oben bereits skizziert, 5G-Back-up für Festnetzdienste in SD-WAN-Lösungen als Markttreiber sehen. Weitere Ergebnisse der Nokia-Studie: 5G hat das Potenzial, die Verbreitung von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in der Industrie zu beschleunigen, vernetzte Systeme zu ermöglichen und Videoüberwachung und -erkennung auf eine neue Stufe zu bringen.
Der Netzwerkausrüster Ericsson sieht kurz- bis mittelfristig darüber hinaus Potenzial in den Bereichen Smart Office, Pflege in Echtzeit sowie einer sicheren Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern. Huawei sieht ferner Anwendungsfälle in den Bereichen Prüfung und Sicherstellung von Produktqualität in industriellen Prozessen sowie koordinierte Steuerung von und Kommunikation zwischen Maschinen.
5G hat sich in den letzten zwei Jahren zu einer relevanten Option entwickelt, wenn es darum geht, derzeitige und zukünftige Geschäftsbedarfe zu befriedigen. Will heißen: 5G ist, neben anderen Breitband- und Schmalbandtechnologien, ein, wenn nicht das zentrale Mittel zur Zielerreichung und zum Gestalten von Prozessen in Unternehmen. Je höher die Anforderungen der Anwendungen an Bandbreite, Latenz und Zuverlässigkeit sind, desto höher ist die Relevanz von 5G.
Fakt ist aber auch, dass 5G nicht die Krone der digitalen Schöpfung ist. Satellitennetzwerke schicken sich an, etablierte Technologien zu verdrängen und zu ergänzen. Unternehmen haben die Freiheit der Wahl. Es gilt
Quelle Titelbild: Adobe Stock / Aliaksandr Marko